S.A.G. Solarstrom AG meldet deutliches Umsatzwachstum und positives EBIT für 2011; Hoher Liquiditätszufluss durch den Verkauf des Photovoltaik-Projekts Serenissima im ersten Quartal 2012
Haupttreiber des Umsatzwachstums seien Photovoltaik-Projektierung und Anlagenbau mit der Umsetzung des 48-MWp-Projekts in Norditalien gewesen.
2 Millionen Euro Verlust mit Partnervertrieb
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im Vergleich zum Vorjahr vor allem aufgrund des Geschäftsbereichs Partnervertrieb gesunken. Die außergewöhnliche Wettbewerbssituation in Deutschland habe in diesem Geschäftsbereich zu einem negativen EBIT von minus 2 Millionen Euro geführt (2010: +3,3 Mio. €).
Im Geschäftsbereich PV-Projektierung und Anlagenbau sorgte darüber hinaus die europäische Finanz- und Wirtschaftskrise für sinkende Renditen. Neue Besteuerungsmodelle im Rahmen von Haushaltskonsolidierungen und erforderliche Zusatzversicherungen führten zu hohen Einmalbelastungen.
Die Finanzkrise sorgte darüber hinaus für überproportional steigende Finanzierungskosten, die sich im Konzernjahresergebnis von minus 3,5 Millionen Euro niederschlugen (2010: 6,3 Mio. €).
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende von 12,5 Eurocent vor
"Die S.A.G. Solarstrom AG konnte die sehr schwierigen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2011 und hohen Einmalbelastungen dank ihres Vier-Säulen-Geschäftsmodells gut kompensieren und gehört damit zu den wenigen Photovoltaik-Unternehmen, die das Geschäftsjahr mit einem positiven operativen Ergebnis abschließen konnten", heißt es in der Pressemitteilung. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung auch vor dem Hintergrund des hohen Liquiditätszuflusses im ersten Quartal 2012 durch den Verkauf des Projekts Serenissima eine Dividende von 12,5 €-Cent vor.
Unkalkulierbare Kostenpositionen im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise
„Wir mussten im Jahresverlauf aufgrund sinkender Preise prozentual deutlich mehr Projekte umsetzen als zu Jahresanfang 2011 auf Basis eines moderaten Preisrückgangs geplant und wir wurden mit vielen völlig unkalkulierbaren Kostenpositionen im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise konfrontiert. Die S.A.G. Solarstrom AG war aber nicht nur in der Lage, all diese Effekte zu verkraften, sondern auch noch ein positives operatives Ergebnis zu erwirtschaften“, so Dr. Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom AG.
Umsatz mit Projektierung und Anlagenbau durch Serenissima-Projekt getrieben
Der Umsatz im Geschäftsbereich Projektierung und Anlagenbau stieg um 62,7 % auf 201,5 Millionen Euro, insbesondere getrieben durch den Verkauf des 48-MWp-Projekts Serenissima in Norditalien (2010: 123,8 Mio. €). Das bislang größte Projekt der S.A.G. Solarstrom-Gruppe war Ende August 2011 ans Netz angeschlossen worden und zum 31. Dezember 2011 an eine Tochtergesellschaft der BNP Paribas Clean Energy Partners verkauft worden.
Das EBIT des umsatzstärksten Geschäftsbereichs sank im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Wettbewerbssituation und den beschriebenen Einmaleffekten auf 4,8 Millionen Euro (2010: 6,7 Mio. €), die EBIT-Marge damit auf 2,4 % (2010: 5,4 %).
Deutlicher Umsatzrückgang im Partnervertrieb
Der Geschäftsbereich Partnervertrieb war in vollem Umfang vom schwierigen Marktumfeld in Deutschland betroffen, da der überwiegende Teil der Vertriebspartner in Deutschland tätig ist. Die hohe Nachfrage im vierten Quartal konnte die ersten drei schwachen Quartale nicht ausgleichen. Der Umsatz sank daher auf 40,3 Millionen Euro (2010: 58,9 Mio. €).
Aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks sei der Zubau im vierten Quartal zudem nicht profitabel gewesen, betont das Unternehmen. Viele Partnerunternehmen hätten, um überhaupt Umsätze zu realisieren, ihren Kunden erhebliche Preisnachlässe gewährt, die über den prozentualen Preisrückgang der Komponenten hinausgingen. Der Geschäftsbereich schloss deshalb als einziger Geschäftsbereich der S.A.G. Solarstrom Gruppe mit einem negativen EBIT von minus 2 Millionen Euro ab (2010: +3,3 Mio. €).
Anlagenbetrieb und Services stabil
Der Umsatz im Geschäftsbereich Anlagenbetrieb und Services blieb mit 14,9 Millionen Euro (2010: 15,3 Mio. €) ebenso wie das EBIT mit 2,1 Mio. € (2010: 2,5 Mio. €) angesichts des schwierigen Marktumfeldes stabil. Der leichte Margenrückgang auf 14,2 % (2010: 16,1 %) sei der gezielten internationalen Expansion des Servicebereichs in neue Märkte geschuldet. 2011 wurde sowohl eine Serviceniederlassung in den USA gegründet als auch Tochterunternehmen der meteocontrol GmbH in Italien und Frankreich.
Stromproduktion um neue Anlagen erweitert
Das eigene PV-Kraftwerksportfolio wurde im Geschäftsjahr 2011 auf 26,1 MWp erweitert. 15,2 MWp davon werden voll konsolidiert in diesem Geschäftsbereich erfasst, die übrigen 10,9 MWp sind im Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen sowie von assoziierten Unternehmen sichtbar.
Neu hinzu kamen eine 5,1 MWp-Freiflächenanlage in Kamenicna, Tschechien, sowie eine knapp 1 MWp-Dachanlage in Dortmund. Damit stieg der Umsatz deutlich auf 7 Millionen Euro (2010: 3 Mio. €). Das EBIT wuchs ebenso deutlich auf 1,3 Millionen Euro (2010: 0,7 Mio. €). Der leichte Rückgang der EBIT-Marge sei der 2011 eingeführten tschechischen Solar-Steuer auf Stromerträge geschuldet.
Temporäre Effekte in der Bilanz zum 31. Dezember 2011 bereits im 1. Quartal 2012 nivelliert; positiver operativer Cashflow im März 2012
Das 48-MWp-Projekt führte zum Bilanzstichtag zu temporären Bilanzeffekten. So weist die S.A.G. Solarstrom Gruppe zum 31. Dezember 2011 noch einen negativen operativen Cashflow in Höhe von 61,3 Mio. Euro, aufgrund der Zwischenfinanzierung des Projekts eine hohe Verschuldung und dadurch bedingt sehr niedrige Eigenkapitalquote von 14,5 % auf.
Das Projekt war zum 31. Dezember 2011 an eine Tochtergesellschaft der BNP Paribas Clean Energy Partners verkauft worden, die Kaufpreiszahlung war jedoch erst im ersten Quartal 2012 erfolgt. Die Effekte haben sich mit Zahlung des Kaufpreises im ersten Quartal 2012 bereits nivelliert, so dass die S.A.G. Solarstrom Gruppe zum 31. März 2012 einen positiven operativen Cashflow und eine deutlich niedrigere Bilanzsumme ausweisen wird. Auch die Eigenkapitalquote wird sich zu diesem Stichtag wieder deutlich verbessern.
Unternehmen will neue Märkte außerhalb Europas erschließen
Die S.A.G. Solarstrom Gruppe will auch 2012 das Absatzvolumen im Bereich Projektierung und Anlagenbau sowie Partnervertrieb, das 2011 bei rund 100 MWp lag, deutlich steigern, bei einer weiterhin profitablen EBIT-Marge. Dazu will die Gruppe weitere neue Ländermärkte außerhalb Europas erschließen. Bereits Ende 2011 wurden zudem die Kostenstrukturen im Unternehmen angepasst.
„Wir sind als Dachanlagenspezialist und Serviceanbieter sehr gut für ein sicher ebenfalls nicht einfaches Geschäftsjahr 2012 positioniert“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Kuhlmann. „Zudem stellen wir bereits heute die Weichen für einen fairen Wettbewerb von Strom aus Photovoltaik zu konventionellen Energiequellen. Wir sind deshalb überzeugt, dass die S.A.G. Solarstrom-Gruppe diese schwierige Übergangsphase von einem subventionierten Markt hin zu einem Wettbewerbsmarkt nicht nur gut bewältigen kann, sondern gestärkt daraus hervorgehen wird.“
11.04.2012 | Quelle: S.A.G. Solarstrom AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH