Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie bauen Photovoltaik-Anlage in Indien

Eine sichere Stromversorgung fehlte bislang im Ausbildungszentrum „Silent Valley“ im indischen Gonasika. Dies zu ändern war Ziel der Hochschulgruppe Engineers without Borders (EWB) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT): Im Projekt „India Electric“ baute sie in dem kleinen Dorf eine Photovoltaik-Anlage auf.Seit Anfang April ist die Installation abgeschlossen. Das KIT berichtet nach einer ersten Bilanz, dass die Anlage zuverlässig Strom liefert. Langfristiges Ziel der EWB sei, die Stromversorgung für den Betrieb von Computern und Arbeitsmaschinen auszubauen.

Photovoltaik-Anlage sichert Basisstromversorgung für das Ausbildungszentrum

Im Dorf Gonasika, im Norden des indischen Bundesstaats Orissa, liegt das Ausbildungszentrum „Silent Valley“, das Lehrlinge zwischen 12 und 16 Jahren zu Schneidern oder Tischlern ausbildet. Aufgrund der abgeschiedenen Lage ist die Schule nicht an das öffentliche Stromnetz angebunden.

„Wir wollten mit dem Aufbau einer Solar-Anlage die Basisstromversorgung für das Ausbildungszentrum schaffen“, so der EWB-Vorsitzende Kaili Shen. Das 2010 gestartete Projekt „India Electric“ wurde unter anderem von Stiftungen unterstützt. Unternehmen stellten die technischen Komponenten wie Photovoltaik-Module und Wechselrichter zur Verfügung.

Für den Aufbau der Anlage und des Schalthauses, in dem die Batterien, der Laderegler und der Wechselrichter installiert sind, und für die Elektroinstallation war die EWB-Gruppe zuständig. Mehrmals seien Teilgruppen in den Semesterferien nach Indien gereist, um die Bedingungen vor Ort zu prüfen, den Kontakt zu den indischen Logistik- und Batteriefirmen aufzubauen und den Projektablauf vor Ort zu koordinieren.

Batteriespeichersystem macht von der Stromerzeugung unabhängig

Seit Anfang April ist die Photovoltaik-Anlage installiert. Ein Batteriespeichersystem sorgt für den von der Stromerzeugung unabhängigen Verbrauch. „Wir haben Betreuer geschult, die nun vor Ort die Solaranlage betreiben und dafür sorgen, dass das System funktioniert“, sagt Shen.

In einem zweiten Schritt wollen die EWB-Mitglieder ein Jahr lang die technischen Daten auswerten, um die Effizienz der Anlage zu prüfen und sie gegebenenfalls zu optimieren. Denn langfristig soll das Zentrum mit Computern und Arbeitsmaschinen ausgestattet werden. Eine detaillierte Projektbeschreibung wird die Gruppe als Open Source zur Verfügung stellen.

Neben dem Solarprojekt in Indien führen die EWB weitere Projekte mit dem Ziel durch, die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Infos zum Projekt „India Electric“ gibt es unter http://www.india-electric.ewb-karlsruhe.de/.

06.05.2012 | Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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