Phoenix Solar AG legt endgültige Zahlen für 2011 und die ersten drei Monate 2012 vor; Millionenverlust 2011, Umsatzwachstum im ersten Quartal 2012
Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2011, das durch erhebliche Abwertungen auf den Lagerbestand und Wertberichtigungen auf Projektrechte gekennzeichnet war, zeigten sich im ersten Quartal 2012 erste Erfolge der Restrukturierung auf der Kosten- und Ertragsseite, so das Unternehmen.
Konzernumsatz um 38,1 Prozent gesunken
Die Phoenix Solar AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 einen Absatzrückgang bei Photovoltaik-Modulen um 18 Prozent auf 257 MWp (2010: 313 MWp). Aufgrund des hohen Preisverfalls bei Solarmodulen um bis zu 40 Prozent sank der Konzernumsatz überproportional um 38,1 Prozent auf 393,5 Millionen Euro (2010: 635,7 Mio. EUR). Während das Geschäft im Inland um 64,2 Prozent auf 168,5 Millionen Euro zurückging, stieg der Auslandsumsatz um 36,8 Prozent auf 225,0 Millionen Euro (2010: 164,5 Mio. EUR), was einem Auslandsanteil von 57,2 Prozent (2010: 25,9 Prozent) entspricht. Besonders erfreulich habe sich das Geschäft außerhalb Europas entwickelt, mit einer deutlichen Steigung auf 37,2 Millionen Euro (2010: 2,2 Mio. EUR).
Der Umsatz des Segments Photovoltaik-Komponenten & Systeme verringerte sich um 34,6 Prozent auf 241,0 Millionen Euro (2010: 368,5 Mio. EUR) und steuerte 61,2 Prozent (2010: 58,0 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Das Segment Kraftwerke erzielte einen Umsatz von 152,5 Millionen Euro (2010: 267,2 Mio. EUR), was einem Rückgang um 42,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieses Segment trug 38,8 Prozent (2010: 42,0 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
86,4 Millionen Euro Konzernverlust
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug minus 84,7 Millionen Euro (2010: 36,4 Mio. EUR) bei einer EBIT-Marge (Verhältnis von EBIT zu Umsatz) von minus 21,5 Prozent (2010: 5,7 Prozent). Es sei sehr stark geprägt von erheblichen Abwertungen auf das Vorratsvermögen aufgrund des außergewöhnlich hohen Preisverfalls bei Solarmodulen im Jahr 2011 und Einmaleffekten aus der Wertminderung von Projektrechten. Nach Steuern betrug das Konzernergebnis minus 86,4 Millionen Euro (2010: 24,1 Mio. EUR), was einem Ergebnis pro Aktie von minus 11,80 Euro entspricht (2010: 3,44 EUR). Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2011 38,1 Prozent (2010: 45,5 Prozent).
Zum 31. Dezember 2011 lag ein konsolidierter Auftragsbestand von 119 Millionen Euro vor (2010: 158 Mio. Euro), was einem Rückgang von 25 Prozent entspricht. Der Auslandsanteil des Auftragsbestands stieg um 36 Prozent auf 118 Millionen Euro (2010: 87 Mio. EUR) und steuerte 99 Prozent (2010: 55 Prozent) zum gesamten Auftragsbestand bei. Der um bereits im Bau befindliche Projekte bereinigte Auftragsbestand belief sich auf 44 Millionen Euro (2010: 42 Mio. EUR).
Umsatz in den ersten drei Monaten 2012 um 17 % gewachsen
Im ersten Quartal 2012 stieg der Modulabsatz um 28 Prozent auf 23 MWp (Q1/2011: 18 MWp) bei einem Umsatzwachstum von 17,0 Prozent auf 37,9 Millionen Euro (Q1/2011: 32,4 Mio. EUR). Der Auslandsumsatz wuchs mit 10,7 Prozent auf 25,8 Millionen Euro (Q1/2011: 23,3 Mio. EUR), und trug 68,1 Prozent (Q1/2011: 71,9 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
Das Segment Komponenten & Systeme steigerte den Umsatz um 13,5 Prozent auf 19,3 Millionen Euro (Q1/2011: 17,0 Mio. EUR) und steuerte 50,9 Prozent (Q1/2011: 52,5 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Das Segment Kraftwerke erzielte einen Umsatz von 18,6 Millionen Euro (Q1/2011: 15,4 Mio. EUR), was einer Steigerung von 20,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieses Segment trug 49,1 Prozent (Q1/2011: 47,5 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
Das EBIT betrug nach drei Monaten minus 1,1 Millionen Euro (Q1/2011: -16,9 Mio. EUR). Die EBIT-Marge lag bei minus 2,9 Prozent (Q1/2011: -52,2 Prozent). Darin enthalten ist ein einmaliger positiver Ergebniseffekt aus der Veräußerung von 25 MW des Projekts Kazanlak (Bulgarien) an die Bosch Solar Energy AG. Ergebnis verbessernd wirkten sich darüber hinaus die im Rahmen der Restrukturierung getroffenen Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten um 15,5 Prozent auf 6,0 Millionen Euro (Q1/2011: 7,1 Mio. EUR) und der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 26,9 Prozent auf 4,9 Millionen Euro (Q1/2011: 6,7 Mio. EUR) aus.
Nach Steuern belief sich das Konzernergebnis im ersten Quartal auf minus1,2 Millionen Euro (Q1/2011: -12,9 Mio. EUR). Das Ergebnis pro Aktie betrug minus 0,12 EUR (Q1/2011: -1,76 EUR).
Zum Ende des ersten Quartals lag der konsolidierte Auftragsbestand bei 113 Millionen Euro (Q1/2011: 178 Mio. Euro) und damit um 37 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Auslandsanteil des Auftragsbestands stieg um 14 Prozent auf 108 Millionen Euro (Q1/2011: 95 Mio. EUR) und steuerte 96 Prozent (Q1/2011: 53 Prozent) zum gesamten Auftragsbestand bei. Der um bereits im Bau befindliche Projekte bereinigte Auftragsbestand belief sich auf 35 Millionen Euro (Q1/2011: 52 Mio. EUR).
Vorstand plant ab 2013 schwarze Zahlen
„Mit dem Abschluss unseres neuen Konsortialkreditvertrags am 11. Mai ist die Phoenix Solar AG nun bis Ende März 2014 durchfinanziert, so dass wir uns – neben den Restrukturierungsmaßnahmen – wieder verstärkt auf das operative Geschäft konzentrieren können“, so Dr. Bernd Köhler, Finanzvorstand der Phoenix Solar AG.
Wie bereits per Ad-hoc Mitteilung vom 11. Mai 2012 mitgeteilt, plant die Phoenix Solar AG für das Geschäftsjahr 2012 einen Konzernumsatz in Höhe von 210 bis 240 Millionen Euro und ein EBIT von minus 25 bis minus 19 Millionen Euro. Dieses Ergebnis ist durch Sondereffekte aus der Restrukturierung und der Neufinanzierung belastet. Zudem schlagen nachlaufende Kosten z. B. aufgrund des Abbaus von Personal zu Buche.
Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet der Vorstand wieder mit steigenden Umsätzen im Bereich von 280 bis 310 Millionen Euro und einem EBIT von minus 5 bis 0 Millionen Euro. Aufgrund des erwarteten schwieriger werdenden Marktumfelds im Leitmarkt Deutschland soll die Internationalisierung weiter intensiv vorangetrieben werden. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem asiatischen Raum und Nordamerika.
Der Geschäftsbericht 2011 sowie der Quartalsbericht zum ersten Quartal 2012 erscheint am 15. Mai 2012 in elektronischer Form und kann auf der Internetseite des Unternehmens in der Rubrik Investor Relations, Finanzberichte, heruntergeladen werden.
15.05.2012 | Quelle: Phoenix Solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH