Solar-Unternehmen Conergy meldet erste Erfolge des Restrukturierungsprogramms im ersten Quartal 2012; Verluste weiter reduziert

Das Hamburger Photovoltaik-Unternehmen Conergy sieht im ersten Quartal 2012 erste Erfolge aus der strategischen Neuausrichtung als Systemanbieter sowie den bereits 2011 umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen. Die Ergebnisqualität und wichtige Finanzkennziffern hätten sich in den ersten drei Monaten 2012 verbessert, betont das Unternehmen.

Vor allem der allgemeine Preisverfall habe den Umsatz jedoch erwartungsgemäß unter Vorjahresniveau sinken lassen. Dank der reduzierten Fertigungstiefe in der Solarmodul-Produktion in Frankfurt (Oder) habe Conergy seine Flexibilität hingegen deutlich erhöht und die Rohertragsmarge im Jahresvergleich stabil gehalten.

Positiver Netto-Cashflow erzielt
Durch die verbesserten Kostenstrukturen habe Conergy die Verluste vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um ein Drittel gesenkt. Der Netto-Cashflow im ersten Quartal sei positiv gewesen. "Das ist der beste Wert in einem Auftaktquartal seit dem Börsengang 2005", heißt es in der Pressemitteilung.
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Conergy-Vorstand Dr. Philip Comberg. „Mit unserer strategischen Neuausrichtung haben wir Kosten reduziert und uns flexibler aufgestellt, was zu einem verbesserten operativen Ergebnis beigetragen hat. Unsere Bestände haben wir auch im ersten Quartal weiter niedrig gehalten und dadurch einen positiven Netto-Cashflow erzielt. Wir sind sicher erst am Anfang des Weges und uns ist klar, dass wir nicht alle positiven Entwicklungen linear fortschreiben können – aber wir kommen voran und sind überzeugt, dass wir Conergy als Systemanbieter zurück in die Erfolgsspur bringen.“

Q1 2012: Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 40 % gesunken
Das Preisniveau im ersten Quartal 2012 lag mehr als 40 % unter dem des Vorjahresquartals, betont Conergy. Dieser Einbruch habe sich bei der Umsatzentwicklung deshalb deutlich bemerkbar gemacht. Mit 98 Millionen Euro im ersten Quartal lag der Umsatz unter Vorjahresniveau (Q1 2011: € 163 Mio.). Erfreulich sei die Volumensteigerung im deutschen Heimatmarkt sowie in den asiatischen und amerikanischen Wachstumsmärkten. Demgegenüber stand jedoch ein Volumenrückgang in Europa, so dass die gesamte Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahr leicht von 80 auf 70 Megawatt zurückging.
Grund hierfür seien negative Einflüsse in den europäischen Auslandsmärkten insbesondere in Griechenland, Spanien und Italien. Hier wirkten sich die Finanz- und Schuldenkrise und die damit verbundene zögerliche Vergabe von Krediten aus. Zudem beeinflussten schlechte Wetterbedingungen und die anhaltenden Förderdiskussionen in Conergys zweitgrößtem Solarmarkt Italien sowie das von der spanischen Regierung ausgerufene Moratorium die Volumenentwicklung im ersten Quartal. Insgesamt lag das Volumen in Europa 17 % unter Vorjahresniveau bei einem Umsatz von 65 Millionen Euro (Q1 2011: € 121 Mio.). In den asiatischen und amerikanischen Wachstumsmärkten erzielte Conergy insgesamt einen Umsatz von 34 Millionen Euro (Q1 2011: € 42 Mio.).
In Deutschland profitierte Conergy von der Sonderkonjunktur und steigerte die Absatzmenge im Heimatmarkt um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit konnte Conergy den Preisverfall teilweise ausgleichen und erzielte einen Umsatz von 29 Millionen Euro (Q1 2011: € 34 Mio.). Die Umsatzreduzierung sei somit im Wesentlichen auf die Einstellung der Lohnfertigung für Dritte in der Solarmodulfabrik in Frankfurt (Oder) zurückzuführen. Hier seien im 1. Quartal 2011 noch Umsätze von rund 6 Millionen Euro erzielt worden. Der Auslandsanteil lag demnach bei über 70 %.

15 Millionen Euro Konzernverlust im ersten Quartal
Trotz des massiven Preisverfalls im Vergleich zum 1. Quartal 2011 erzielte Conergy durch die reduzierte Fertigungstiefe in seiner Modulproduktion in Frankfurt (Oder) eine im Vorjahresvergleich stabile Rohertragsmarge von 21 % (Q1 2011: 21 %). Diese konnte der Systemanbieter vor allem im Vergleich zum Gesamtjahr 2011 erheblich steigern, dort lag sie mit durchschnittlich knapp 17 % noch 4 Prozentpunkte niedriger.
Die im Zuge der neuen Unternehmensstrategie reduzierten Strukturkosten wirkten sich ebenfalls positiv auf das operative Ergebnis aus. Mit einem EBITDA von minus 8 Millionen Euro hat Conergy seine Vorjahresverluste um rund ein Drittel reduziert (Q1 2011: € -12 Mio.). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 12 Millionen Euro (Q1 2011: € -18 Mio.), das Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen bei minus 15 Millionen Euro (Q1 2011: € -22 Mio.).

Netto-Cashflow erstmals wieder positiv, Steigerung um 62 Millionen Euro auf 5 Millionen Euro 
Dabei erwirtschaftete Conergy erstmals seit dem Börsengang 2005 in einem ersten Quartal einen positiven Netto-Cashflow von  5 Millionen Euro (Q1 2011: € -57 Mio.), was eine erhebliche Verbesserung um 62 Millionen Euro bedeutet. Basis für diese erfreuliche Entwicklung sei unter anderem ein weiterhin striktes Working Capital-Management.

16 MW Projekt-Pipeline in Deutschland in Q2;  Vorstand erwartet im Gesamtjahr einen Umsatz unter Vorjahresniveau
„Förderdiskussionen in Europa sowie die anhaltende Schuldenkrise haben sich im ersten Quartal auf unsere Umsätze ausgewirkt“, sagte Comberg. „Das zweite Quartal ist gut angelaufen, und wir sehen hier im Vergleich zum Jahresauftakt eine positive Volumen- und Umsatzentwicklung. Dank der Effekte aus unseren Restrukturierungsmaßnahmen liegen wir im Plan und sind deshalb verhalten zuversichtlich, dass wir die uns gesetzten Ziele erreichen können.“
Für das zweite Quartal habe Conergy vier neue Photovoltaik-Großprojekte mit einer Gesamtleistung von 16 Megawatt in Deutschland in der Pipeline. Mit den Stadtwerken Trier baue der Systemanbieter seine langjährige Zusammenarbeit aus und errichtet zwei Kraftwerke mit insgesamt 2,2 Megawatt. Zwei weitere Großprojekte mit 10,4 und 3,3 Megawatt setze Conergy gemeinsam mit privaten Investoren um.
Für das Jahr 2012 erwartet der Vorstand einen Umsatz unter Vorjahresniveau sowie ein EBITDA, das sich auf einen niedrigen positiven Wert verbessert.

15.05.2012 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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