Erneuerbare Energien speichern: Forschungsgruppen starten mit Workshop zu neuartigen Energiespeichern an der Universität Jena

Dank handlicher Akkus können elektrische Geräte überall und jederzeit genutzt werden. Allerdings haben die praktischen Energiespeicher ihre Grenzen. So stehen bis heute etwa für überschüssigen Strom aus regenerativen Energiequellen wie Solar- oder Windkraft keine geeigneten Speichermöglichkeiten zur Verfügung, berichtet die Friedrich-Schiller-Universität Jena in einer Pressemitteilung.Um Energiespeicher auch für solche Dimensionen zu entwickeln, haben sich Wissenschaftler der Uni Jena und des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS, Hermsdorf) zusammengeschlossen. Am 14.05.2012 nahmen die vom Freistaat Thüringen mit über zwei Millionen Euro geförderten Gruppen mit ihrem Auftakt-Workshop ihre Arbeit offiziell auf.

Neuartige Energiespeicher sind auch als Fahrzeugbatterien einsetzbar

„Wir wollen Energiespeicher entwickeln, die eine risikoarme, klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung ermöglichen“, erläutert der Direktor des Instituts für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Uni Jena, Prof. Schubert, das gemeinsame Ziel.

Potenziell sei diese neue Generation von Batterien aber nicht nur in der Speicherung von Lastspitzen in Kraftwerken einsetzbar, sondern auch als Fahrzeugbatterien oder Akkus für Mobiltelefone und Laptops beziehungsweise Biochips und intelligente Verpackungen.

Neue Materialien werden gesucht

„Dafür suchen wir nach neuen Materialien, die bisher nicht zur Energiespeicherung eingesetzt werden“, so Schubert weiter. Beispielsweise untersuchen die Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut in Hermsdorf vorwiegend keramische Materialien, während in der Gruppe um Schubert an der Uni Jena Polymere im Vordergrund stehen.

Wissenschaftler erhalten Verstärkung aus der Wirtschaft

„Wichtig ist, dass wir uns nicht allein auf die Grundlagenforschung konzentrieren, sondern die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zur Produktentwicklung abdecken“, sagt Schubert. Um das zu ermöglichen, haben sich die Wissenschaftler Verstärkung aus der Wirtschaft geholt. Während ihres Auftakt-Workshops konstituierte sich der Industriebeirat der Forschergruppen.

Zu den Sprechern des Gremiums gehören Dr. Matthias Sturm (E.ON Thüringer Energie AG), Dr. Eduard Heyl (Laborchemie Apolda), Klaus Berka (Analytik Jena) und Michael Müller (Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH).

Neues Zentrum für Energie- und Umweltforschung wird in Jena gegründet

Die beiden Forschergruppen bilden die Keimzelle des in Gründung befindlichen neuen Forschungszentrums für Energie- und Umweltforschung in Jena (CEEC). In diesem soll künftig die Arbeit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des IKTS Hermsdorf in der Energie- und Umweltforschung gebündelt werden.

20.05.2012 | Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena; Bild: Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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