BRIDGE TO INDIA zur Insolvenz von Abound Solar: Modulgarantien für indische Photovoltaik-Projekte in Gefahr
Im letzten Jahr scheiterten viele Unternehmen, wie beispielsweise Solyndra und Evergreen Solar. Die meisten Solar-Hersteller haben finanzielle Schwierigkeiten, und es wird erwartet, dass der Markt sich weiter konsolidiert.
Leistungsgarantie ist wichtiges Kaufkriterium für Projektentwickler
Die meisten Modulanbieter gewähren eine 25-jährige Leistungsgarantie. Sie sei ein wichtiges Kaufkriterium für Projektentwickler, betont das Marktforschungsunternehmen BRIDGE TO INDIA (Neu Delhi, Indien) in einer Pressemitteilung.
Die Hersteller bilden aus einem Teil Ihrer Verkaufserlöse Rücklagen, um daraus alle Garantieansprüche zu erfüllen. Laut BRIDGE TO INDIA ist die CdTe-Technologie noch neu und konnte sich noch nicht lange genug bewähren. Derzeit müssen Unternehmen noch die Kosten für Reparatur und Ersatz der Module in 25 Jahren sowie die Anzahl der Garantiefälle schätzen. Deshalb habe beispielsweise ein anderer CdTe-Modulhersteller, First Solar, bereits 2010 bis 2011 mit Ausgaben für Garantiefälle gerechnet, erinnert sich BRIDGE TO INDIA.
Wenige Photovoltaik-Hersteller versichern ihre Produktgarantien
Bei 1% der Photovoltaik-Module gab es Beanstandungen. Die Hersteller erhöhten daraufhin ihre Rücklagen, um künftige Garantieforderungen begleichen zu können. Die meisten Solar-Hersteller versichern ihre Produktgarantien jedoch nicht. Einige wenige Unternehmen wie Canadian Solar und Suntech sind dafür bekannt, dass sie eine Garantieversicherung haben.
Abound hat Photovoltaik-Module an Punj Lloyd und Solarsis für Projekte in Indien verkauft
Ein Unternehmen, das 25-Jahres-Garantien vergibt, sollte auch Rücklagen für 25 Jahre haben, betont das Beratungsunternehmen. Da Abound ein junges Unternehmen ist, sei das bei ihm höchstwahrscheinlich nicht der Fall. In Indien hat Abound Photovoltaik-Module an Punj Lloyd für ein PV-Kraftwerk mit 5 MW in Rajasthan verkauft und an Solarsis für eine Anlage mit 2 MW in Andhra Pradesh.
In heißen Regionen wie Indien gibt es eine höhere Schadensquote bei PV-Modulen. Dies erhöht laut BRIDGE TO INDIA die Anfälligkeit der Projekte. Bei jedem Schadensfall erhalten sie wahrscheinlich nur einen Bruchteil ihres Werts und tragen die volle Verantwortung, wenn die Technik während der langen Betriebsdauer der Anlage versagt. Dadurch wird die Finanzierbarkeit für die Modulanbieter ein wichtiger Baustein beim Kauf, da die meisten Hersteller finanziell nicht gut dastehen und viele von ihnen in den nächsten Monaten und Jahren aus dem Markt aussteigen werden.
Kristalline Silizium-Module liegen in Menge und Preis vorne
In Indien machen Dünnschichtmodule 55% der gesamten installierten Leistung aus. Preislich waren CdTe- und CIGS-Module bisher günstiger als kristalline Silizium (c-Si)-Module. In den vergangenen zwei Jahren brachen die Kosten für letztere ein und der Kostenvorteil bei den weniger effizienten Dünnschichtmodulen verringerte sich. Nach Angaben des US-Energieministeriums gewährte China allein im Jahr 2010 seinen Solar-Herstellern staatlich abgesicherte Kredite in Höhe von über 30 Milliarden US-Dollar (23,7 Milliarden Euro). Die meisten in China hergestellten PV-Module bestehen aus kristallinem Silizium.
BRIDGE TO INDIA erwartet, dass die Garantien für die meisten installierten Photovoltaik-Module in Indien bald wegfallen
Laut BRIDGE TO INDIA liegen kristalline c-Si-Module in Bezug auf Menge und Preis in Indien noch vor den Dünnschichtmodulen. Der jetzt bestätigte Kostenvorteil setzt Dünnschicht-Hersteller wiederum unter Druck. Das Marktforschungsunternehmen geht davon aus, dass es bei den meisten Photovoltaik-Anlagen in Indien bald keine Garantien mehr auf die Module gibt, wenn Dünnschicht-Hersteller dem Wettbewerb nicht mehr stand halten und scheitern.
03.07.2012 | Quelle: BRIDGE TO INDIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH