Solarthermische Kraftwerke: Deutsches Netzwerk will internationale Milliarden-Märkte für konzentrierte Solarenergie erschließen

Rund 35 deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben ein gemeinsames Positionspapier zu den Marktchancen solarthermischer Kraftwerke (concentrating solar power, kurz: CSP) veröffentlicht.

Das neu gegründete Netzwerk mit dem Namen „Deutsche CSP“ will die Kräfte und Interessen der deutschen Unternehmen bündeln und ihre Chancen auf dem internationalen Markt erhöhen. Durch gemeinsame und gezielte Forschung und Entwicklung will das Netzwerk die Effizienz der Technologie steigern und die Stromgestehungskosten weiter senken.

Jährliches Marktvolumen von 15 Milliarden Euro erwartet
Gleichzeitig wendet sich das Netzwerk, dem unter anderem E.ON, Bilfinger, SCHOTT und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt angehören, mit Vorschlägen an die Politik.
„Für die konzentrierte Solarenergie erwarten wir in den kommenden Jahren ein jährliches Marktvolumen von 15 Milliarden Euro. Deutsche Unternehmen decken die gesamte Wertschöpfungskette ab und sind bereits weltweit aktiv. Nun geht es darum, auf politischer Ebene den Zugang zu den internationalen Märkten zu unterstützen und die deutsche Industrie entsprechend zu positionieren“, sagt Georg Brakmann, Sprecher des Netzwerks Deutsche CSP.
„So können von der Politik unterstützte internationale Demonstrationsprojekte Innovationen beschleunigen und für Investoren mehr Sicherheiten bieten.“

23,4 Gigawatt CSP-Kapazität geplant
Weltweit werden bis zum Jahr 2020 Solarthermie-Kraftwerke mit einer Kapazität von 23,4 Gigawatt gebaut, so die Berechnungen der Deutschen CSP. Länder wie Saudi Arabien, Indien, China und Südafrika hätten entsprechende Pläne aufgelegt. Etwa 80 Prozent aller geplanten Kraftwerke befinden sich noch in der Vorbereitungs- und Planungsphase.
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die technologische Kompetenz Deutschlands auf höchster politischer Ebene zu repräsentieren und mit ausländischen Regierungen entsprechende Rahmenbedingungen zu vereinbaren“, so Brakmann.

Hochspannungsgleichstromübertragung in die Verbrauchszentren
Mögliche Standorte für Sonnenwärmekraftwerke befinden sich in Regionen mit einer hohen direkten Sonneneinstrahlung – beispielsweise Südeuropa, USA, Nordafrika, Naher Osten, Indien, China, Südafrika und Australien. Über so genannte HGÜ-Leitungen (Hochspannungsgleichstromübertragung) gelangt der Strom in die Verbrauchszentren. Im Rahmen der DESERTEC-Vision wird auch der Stromimport nach Europa diskutiert. Laut dem US-amerikanischen National Renewable Energy Laboratory sind weltweit bereits ca. 60 Solarthermische Kraftwerke am Netz und können ganze Städte mit Strom versorgen.
Mit dem vorgestellten Positionspapier richten die Mitglieder von Deutsche CSP ihr Gesprächsangebot insbesondere an die bundespolitischen Ressorts Wirtschaft, Umwelt, Außenpolitik und Entwicklungshilfe sowie an die entsprechenden Ausschüsse im Bundestag. Um diese Ansätze weiter zu konkretisieren, sollen in den kommenden Monaten Workshops mit Fachleuten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft veranstaltet werden.

Die konkreten Vorschläge der Deutschen CSP finden sich im Positionspapier anbei unter: http://www.schott.com/newsfiles/20121102120259_deutsche_csp_positionspapier.pdf.

05.11.2012 | Quelle: Deutsche CSP; Foto: DLR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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