Photovoltaik-Unternehmen Conergy reduziert Verluste trotz anhaltendem Preisdruck erheblich

Das Hamburger Solar-Unternehmen Conergy AG hat im 3. Quartal 2012 trotz dem weiterhin schwierigen Marktumfeld durch Veränderungen der Photovoltaik-Förderung in wichtigen europäischen Märkten und einem anhaltend starken Preisdruck seine Verluste verringert.

Belastet wurde das Ergebnis jedoch insbesondere durch einen nicht zahlungswirksamen Sondereffekt in Höhe von rund 18 Millionen Euro aus der vorzeitigen Beendigung des ursprünglich noch bis mindestens Juni 2018 laufenden Wafer-Liefervertrags mit dem US-amerikanischen Hersteller MEMC sowie Verzögerungen bei Großprojekten, berichtet das Unternehmen.
„Der anhaltend hohe Preisdruck sowie die Vertragsauflösung mit MEMC haben unser Ergebnis im 3. Quartal stark beeinflusst. Wir befreien uns damit aber von einer großen Last und können langfristig erheblich davon profitieren“, sagte der Conergy-Vorstandsvorsitzende Dr. Philip Comberg.
„Trotz dieser Einmalbelastung ist es uns gelungen, unsere Verluste im Jahresvergleich deutlich zu verringern. Deshalb sehe ich Conergy weiterhin auf einem guten Weg. Den eingeschlagenen Kurs werde ich zusammen mit meinen Vorstandskollegen mit unverminderter Kraft weiter verfolgen.“

Volumen im dritten Quartal trotz schwieriger Marktlage mit 84 MW nur 6 % unter Vorjahresniveau
Conergys Absatzvolumen entwickelte sich im 3. Quartal trotz Verschiebungen im Projektgeschäft relativ stabil: Mit 84 Megawatt (MW) lag das Volumen 6 % unter dem Vorjahr (90 MW).
Trotz eines hart umkämpften Photovoltaik-Marktes steigerte Conergy in Europa das Volumen um 3 % im Vergleich zum Vorjahr, in Deutschland sogar um 36 %. Dort reduzierte sich der Absatz jedoch gegenüber dem starken 2. Quartal 2012 aufgrund der veränderten Förderlandschaft. Zudem würden vereinzelte Projekte in Deutschland erst im 4. Quartal an Investoren übergeben. Auch in Asien verschob sich der Baustart einiger Großprojekte in das letzte Quartal des Jahres. Im wichtigen US-amerikanischen Wachstumsmarkt steigerte Conergy sein Absatzvolumen um 51 %.

Umsatz von 108 Millionen Euro im 3. Quartal deutlich unter Vorjahresniveau
Der anhaltende Solarmodul-Preisverfall von rund 40 % in den letzten zwölf Monaten machte sich bei Conergys Umsatzentwicklung bemerkbar. Mit 108,0 Millionen Euro lag der Umsatz erwartungsgemäß unter dem Vorjahresniveau (Q3 2011: € 182,4 Mio.). Vor dem Hintergrund der erwähnten Absatzsteigerung erzielte der Systemanbieter in Deutschland einen Umsatz von 30,7 Millionen Euro (Q3 2011: € 38,0 Mio.). Im Ausland erwirtschaftete Conergy einen Umsatz von 77,3 Millionen Euro (Q3 2011: € 144,4 Mio.). Der Auslandsanteil im 3. Quartal lag damit bei 72%.

EBIT-Verlust im 3. Quartal um mehr als zwei Drittel reduziert; Konzernverlust von 37,8 Millionen
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) lag im 3. Quartal 2012 bei minus 31,7 Millionen Euro (Q3 2011: €-27,3 Mio.). Dabei belastete ein Sondereffekt von rund 18 Millionen Euro durch die vorzeitige Vertragsauflösung mit dem amerikanischen Waferlieferanten MEMC das EBITDA erheblich. Bereinigt um diesen Einmaleffekt betrug das EBITDA minus 13,7 Millionen Euro.
Seinen EBIT-Verlust hat Conergy um mehr als zwei Drittel reduziert: Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 35,1 Millionen Euro (Q3 2011: € -104,0 Mio.) – allerdings belasteten im Vorjahreszeitraum hohe Einmaleffekte das EBIT aufgrund der Neuausrichtung der Modulfabrik in Frankfurt (Oder) und damit verbundenen Abschreibungen auf Wafer- und Zelllinien.
Mit einem Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen von minus 37,8 Millionen Euro (Q3 2011: € -62,2 Mio.) verringerte Conergy auch hier die Verluste um rund 40 %.

Dreivierteljahr 2012: Umsatz, EBITDA, EBIT, Konzernergebnis
In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 erzielte Conergy bei einer Absatzmenge von 264 Megawatt (Dreivierteljahr 2011: 289 MW) einen Umsatz von 351,7 Millionen Euro (Dreivierteljahr 2011: € 570,9 Mio.) und ein EBITDA von minus 38,8 Millionen Euro (Dreivierteljahr 2011: € -44,3 Mio.).
Bereinigt um den MEMC-Sondereffekt betrug das EBITDA minus 20,8 Millionen Euro. Das EBIT lag in den ersten neun Monaten bei minus 49,7 Millionen Euro (Dreivierteljahr 2011: € -133,5 Mio.). Im Jahresvergleich reduzierte Conergy die Verluste beim operativen Ergebnis demnach deutlich. Dieser Positivtrend zeigt sich auch beim Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen, das bei minus 58,1 Millionen Euro lag (Dreivierteljahr 2011: € -103,2 Mio.).

Ausblick Q4 2012 und Geschäftsjahr 2012: Volumensteigerung in den USA und weiterhin negatives EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich
„Wir haben eine starke Marktposition in Europa, doch das dritte Quartal war von einem anhaltend starken Preisverfall, Förderkürzungen in Deutschland und Italien sowie der Euro-Schuldenkrise geprägt“, sagte Comberg.
„Deshalb gewinnen Conergys Wachstumsmärkte immer stärker an Bedeutung. Die deutliche Volumensteigerung in den USA sowie das vor Kurzem angekündigte 21 Megawatt-Projekt in Thailand zeigen, dass wir beim Ausbau dieser Märkte sehr gut vorankommen. Derzeit arbeiten wir konkret daran, unsere Marktposition und insbesondere unsere führende Rolle in Thailand für das kommende Jahr noch weiter auszubauen.“
Für das Jahr 2012 erwartet der Vorstand einen Umsatz unter Vorjahresniveau sowie ein negatives EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
 

13.11.2012 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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