Europäisches Konsortium PV Parity beleuchtet Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik und untersucht Übergang zu sich selbst tragenden Geschäftsmodellen in elf EU-Staaten

Das Forschungsprojekt „PV Parity“ hat für elf EU-Staaten untersucht, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit von Photovoltaik-Anlagen in den letzten Jahren entwickelt hat und sich künftig entwickeln wird.

Die Ergebnisse zeigen, dass in manchen Staaten die so genannte Netzparität zumindest für kleinere Solarstromanlagen bereits erreicht ist oder in den nächsten Jahren unmittelbar bevorsteht.
Netzparität liegt vor, wenn die Kosten für Anschaffung und Betrieb einer Solarstromanlage den Kosten für den vermiedenen Strombezug über das Netz entsprechen. Das Forschungsprojekt will nun konkrete Vorschläge erarbeiten, wie der Übergang von der Förderung durch Einspeisevergütungs-Zahlungen oder sonstige finanzielle Unterstützung zu sich selbst tragenden Geschäftsmodellen aussehen kann.

Konkurrenzfähigkeit der Stromerzeugung aus Sonnenenergie untersucht

Das aus elf europäischen Partnern bestehende Konsortium hat zunächst die aktuellen Rahmenbedingungen für die Nutzung der Photovoltaik untersucht. Im Mittelpunkt standen eine eingehende Analyse der Kosten der Solarstrom-Erzeugung, die Bedingungen auf den nationalen Strommärkten sowie der rechtlichen Voraussetzungen für die Photovoltaik-Förderung. Hierauf aufbauend wurden Leitfäden entwickelt, die Wege hin zur Wettbewerbsfähigkeit der PV aufzeigen sollen.
Bei der Beurteilung der Konkurrenzfähigkeit der Stromerzeugung aus Sonnenenergie sei eine Vielzahl von Parametern in die Betrachtung einbezogen worden, insbesondere im Hinblick auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Anlagen für den Haushalte und Gewerbe sowie bei großen Photovoltaik-Kraftwerken.

Netzparität in Süditalien und Spanien erreicht, in Deutschland weit fortgeschritten

Eine erste Betrachtung, die auf Grundlage eines von der Technischen Universität Wien entwickelten Simulationsprogramms erfolgt ist, zeigt für die untersuchten Staaten ein sehr unterschiedliches Bild: In sonnigen Regionen wie Süditalien oder Spanien ist die Parität bereits jetzt erreicht: Hier kann Photovoltaik in kleinem Maßstab bereits heute kostendeckend betrieben werden, ohne dass es einer maßgeblichen Förderung bedürfte.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik ist aber nicht allein von klimatischen Umständen beeinflusst. Vielmehr spielen auch allgemeine energiewirtschaftliche Umstände eine große Rolle. So werden in anderen Staaten noch mehrere Jahre vergehen, bis sich Photovoltaik ohne Förderung rentiert. In Frankreich etwa sind die Anschaffungskosten für Solaranlagen noch höher und gleichzeitig die Endkundenpreise für Strom geringer.
Auch Deutschland gehört zu den Staaten, bei denen die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik weit fortgeschritten ist. Auch aufgrund der großen Photovoltaik-Zuwachsraten in den letzten Jahren sind die Anschaffungskosten deutlich gesunken. Zudem machen die relativ hohen Strompreise in Deutschland Photovoltaik wirtschaftlich attraktiver.

Solarstrom-Eigenverbrauch stellt das Gesamtsystem vor neue Herausforderungen
Allerdings sind mit einem steigenden Anteil von eigenverbrauchtem Solarstrom bedeutsame Folgen für das gesamte Stromsystem verbunden: Die nunmehr vom Konsortium zu entwickelnden Vorschläge werden sich daher nicht nur auf eine Fortentwicklung der PV-Förderung in den untersuchten Staaten beschränken, sondern auch die Herausforderungen für das Gesamtsystem mit einbeziehen.
Im Rahmen des PV Parity-Projekts untersuchte Staaten sind
Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, die Niederlande, Portugal, Spanien und das Vereinigte Königreich. Auch einige MENA-Staaten werden im Blickfeld des Projekts stehen.

Partner des Forschungsprojekts PV Parity:

  • Koordinator: WIP – Renewable Energies, Deutschland
  • European Photovoltaic Industry Association (EPIA), Brüssel
  • Technische Universität Wien (TUW), Österreich
  • Imperial College of London, Vereinigtes Königreich
  • Technical University of Crete, Griechenland
  • ECN, Niederlande
  • IDAE, Spanien
  • Gestore dei Servizi Energetici (GSE), Italien
  • Stiftung Umweltenergierecht, Deutschland
  • ENEL Green Power, Italien
  • EDF Energies Nouvelles, Frankreich

Weitere Informationen zu PV Parity unter: www.pvparity.eu  

27.11.2012 | Quelle: PV Parity | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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