Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung entwickelt Elektrolyse-Technik zur Wasserstofferzeugung aus Solar- und Windstrom; BMU unterstützt Forschungsprojekt mit 3,3 Millionen Euro

In einem neuen Forschungsprojekt zur Wasserstofferzeugung aus Ökostrom entwickelt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW, Stuttgart) gemeinsam mit SolarFuel und

ENERTRAG eine neue Elektrolyse-Technik.
Das System soll künftigen Anlagen zur Umwandlung von Strom in Gas (Power-to-Gas, P2G) den Weg in größere Leistungsklassen ebnen.
Mit der Technologie soll Strom in Gas umgewandelt werden, das gespeichert und bei Bedarf wieder in Strom umgewandelt wird. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) fördert das über drei Jahre laufende Projekt zur Weiterentwicklung der alkalischen Druckelektrolyse mit insgesamt rund 3,3 Millionen Euro.
Das ZSW koordiniert die Entwicklungsarbeiten an einer 300-Kilowatt-Elektrolyse mit einem Zellstapel, dessen Leistung bei entsprechender Vergrößerung auf mehr als ein Megawatt steigerbar ist.
Dieser so genannte Kurz-Stack setzt sich aus etwa 70 Zellen zusammen, die vergrößerte Flächen und eine erhöhte Gasleistung haben. Dadurch kann der Elektrolyse-Prototyp kompakter gebaut werden als frühere Modelle. Zahlreiche weitere technische Neuerungen werden erprobt, darunter eine 1-Megawatt-Gleichrichteranlage, eine innovative Elektrodenbeschichtung sowie ein modularer Aufbau der Gesamtanlage.

Projektpartner wollen Kosten für Elektrolyse senken
"Durch die technische Weiterentwicklung unseres Elektrolyse-Systems machen wir einen wesentlichen Schritt hin zu einer kostengünstigen Wasserstofferzeugung für das P2G-Verfahren", erklärt Andreas Brinner, Elektrolyse-Experte am ZSW. Mit den beiden Unternehmen SolarFuel und ENERTRAG stünden kompetente und erfahrene Partner für ein zukunftsweisendes Vorhaben zur Seite, so Brinner weiter.

Weltweit größte Power-to-Gas-Anlage am ZSW
Ende Oktober 2012, hat das ZSW eine P2G-Anlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von 250 Kilowatt zur Wasserstoff- und Methanherstellung in Betrieb genommen. Die Anlage in Stuttgart gilt als die weltweit größte ihrer Art. Die neue, leistungsstärkere Elektrolyse soll nun in der direkten Umgebung dieser Anlage entstehen.

Gespeicherter Solar- oder Windstrom kann auch als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge genutzt werden
Das maßgeblich am ZSW entwickelte P2G-Konzept sieht vor, überschüssigen Solarstrom oder Windstrom per Elektrolyse zunächst in Wasserstoff umzuwandeln und in einem weiteren Schritt zusammen mit Kohlendioxid zu methanisieren. Das so erzeugte Methan lässt sich einerseits ins Erdgasnetz einspeisen und dort über Monate verlustfrei speichern, um bei Stromknappheit wieder zurück verstromt zu werden. Andererseits kann es direkt als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge genutzt werden und somit einen Beitrag zur CO2-neutralen Mobilität leisten.

13.01.2013 | Quelle: ZSW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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