Umfrage: Europäische Solar-Installateure hoffen auf ein Überleben der europäischen Produzenten und erwarten kaum negative Auswirkungen durch mögliche Schutzzölle auf Photovoltaik-Module aus China

Europäische Photovoltaik‐Installateure hoffen, dass auch in Zukunft eine produzierende Solar-Industrie in Europa bestehen bleibt. Das ergibt eine EU‐weite Umfrage von Europressedienst (Bonn), die jetzt exklusiv in Focus‐Online veröffentlicht wurde.

Demnach halten es 84% der Installateure in den 27 EU‐Ländern für „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“, dass es auch weiterhin europäische Solarmodule als Alternative zu chinesischen Konkurrenzprodukten gibt.

Zwei Drittel der Befragten halten das EU-Dumpingverfahren für berechtigt
Viel Zustimmung gibt es von den Installateuren auch zum laufenden Verfahren der EU‐Kommission zu möglichem Preisdumping und ungerechtfertigten Subventionen für chinesische Solar-Herstellern. So halten 66% der Befragten das EU-Verfahren für berechtigt.

65% der Installateure für Schutz‐ oder Ausgleichszölle
Sollte festgestellt werden, dass chinesische Photovoltaik-Hersteller gegen internationales Handelsrecht verstoßen, halten 65% der Installateure Maßnahmen wie Schutz‐ oder Ausgleichszölle für angemessen. Nur 18% der Installateure hingegen sprechen sich gegen mögliche Schutzzölle aus, die den Preis von chinesischen Solarmodulen verteuern würden.

Mehrheit erwartet keine unmittelbaren Effekte; 15% sehen drastische Konsequenzen
Wenn in Folge der Schutzmaßnahmen der Preis für chinesische Solarmodule in Europa stiege, hätte das sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die installierenden Unternehmen: Rund 57% der Befragten gaben an, dass dies keinen unmittelbaren Effekt auf ihr Geschäft hätte. 15% würden ihre Produktpalette ändern und weniger auf Solarmodule aus dem Reich der Mitte zurückgreifen. Eine andere Strategie verfolgen sieben Prozent der EU‐Installateure: Sie würden versuchen, die Einkaufspreise der anderen Komponenten, wie Wechselrichter und Gestelle, zu senken.
15% der Installateure sehen drastische Konsequenzen auf sich zukommen: 10% rechnen damit, Personal entlassen zu müssen, rund 5% würden Gefahr laufen, ihren Betrieb zu schließen.

27.03.2013 | Quelle: Focus | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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