meteocontrol bietet Bewertungssystem für mehr Sicherheit bei Investitionen in Photovoltaik-Projekte

Das Augsburger Unternehmen meteocontrol, Anbieter von Systemen zur Fernüberwachung von Photovoltaik-Anlagen, hat erstmals ein Rating-Modell für Solarstromanlagen entwickelt.

Das Notensystem ermögliche die einheitliche Bewertung von Qualität und Ausfallrisiken von Photovoltaik-Projekten, berichtet meteocontrol.

Viele PV-Anlagen bringen nicht die zugesicherte Leistung und produzieren weniger Solarstrom als möglich
Die Anlagenbewertung sei an die Struktur der traditionellen Rating-Skala (AAA bis C) kommerzieller Agenturen wie Moody’s oder Standard & Poor’s angelehnt. Das Verfahren erlaube einen objektiven Vergleich verschiedener Solarstrom-Anlagen und sei von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert. Als umfassende Bewertungsgrundlage sei das Rating ein wichtiger Baustein für das Risikomanagement von Photovoltaik-Projekten.
Planungsfehler, Installationsmängel, die falsche Wahl technischer Komponenten und mangelnde Wartung seien die wichtigsten Ertrags- und Ausfallrisiken eines Solarpark-Investments, erklärt meteocontrol. Aus diesen Gründen bringe eine große Zahl aller Photovoltaik-Anlagen nicht die zugesicherte Leistung und produziere weniger Solarstrom als eigentlich möglich.
Die Performanceschwäche sei für Betreiber sowie gewerbliche und private Investoren mit erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen verbunden. So produzierten schlechtere Anlagen bis zu 20% weniger Solarstrom als die besten Photovoltaikanlagen. Das zeige eine Untersuchung der meteocontrol GmbH, die Daten von mehr als 31.000 Anlagen in Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgewertet hat.

Von AAA bis C: Ratings für Photovoltaik-Anlagen
Die Struktur der Anlagenbewertung ist an die Ratings internationaler Agenturen wie Moody’s oder Standard & Poor’s angelehnt und in neun Stufen von AAA bis C unterteilt, mit der die Qualität und das Ausfallrisiko von Anlagen bescheinigt wird.
Herausragende PV-Projekte mit extrem geringem Ausfallrisiko werden mit einem AAA-Rating ausgezeichnet. Photovoltaik-Anlagen mit einem kontinuierlichen Qualitätssicherungsprozess erzielen in der Regel die Bewertung AA oder A, die meisten Projekte ein BBB-Rating, das ein durchschnittliches Ausfallrisiko darstellt. Bei einem Rating ab CCC bestehe ein erhebliches Risiko für den Investor, betont meteocontrol.
Das Rating gehe über bestehende Zertifikate auf dem Markt hinaus, da aktuell verfügbare Zertifikate für Photovoltaik-Projekte lediglich den Einspeisebetrieb ohne Abweichungen bestätigen, erklärt meteocontrol. Eine Bewertung des Ertrag- und Ausfallrisikos habe es bislang nicht gegeben, ob-wohl dies insbesondere für finanzierende Institutionen von entscheidender Bedeutung ist.

Bewertung basiert auf 480 Kriterien
Insgesamt fließen 480 Kriterien beim Ratingverfahren in die Bewertung ein, die alle relevanten Einflussfaktoren der Planungs-, Bau- und Betriebsphase berücksichtigt. Geprüft werden unter anderem die Qualität der Ertragsprognose, die Plausibilität des Anlagenkonzepts, die Eignung der Komponenten, die Leistung der Anlage sowie die Qualität der Installation. Die Entwicklung des Kriterienkatalogs beruht auf langjährigen Erfahrungen des Unternehmens aus Projekten mit einem Umfang von etwa 6,7 Gigawatt (GWp) und einem Investitionsvolumen von rund zehn Milliarden Euro.

Qualitätssicherung zahlt sich aus
Anlagenbetreiber können laut meteocontrol bereits ab einer installierten Leistung von einem Megawatt einen Nutzen aus der Qualitätssicherung ziehen. Photovoltaik-Anlagen mit einem angemessenen Qualitätssicherungskonzept haben nach Berechnungen von meteocontrol im Mittel etwa vier Prozent weniger Ertragsausfall als vergleichbare Anlagen ohne Qualitätssicherung und Überwachung.
Bei problematischen Anlagen sei die Solarstrom-Ertragsdifferenz noch deutlich größer. Die Kosten eines durchgängigen Qualitätssicherungskonzeptes liegen nach Angaben von meteocontrol je nach Größe der Anlage zwischen 0,5-3% der Investitionskosten. Für Projekte, die ein umfassendes Qualitätssicherungsverfahren absolviert haben, koste ein Rating unabhängig von der Anlagengröße 7.500 Euro.

Dr. Daniel Faltermeier: Qualitätssicherungskonzept und Rating amortisieren sich durch weniger aufwendige technische Eigenprüfung und Risikobewertung
„Der Vorteil des PV-Anlagen-Ratings liegt in der umfassenden und transparenten Risikobewertung von Solaranlagen, die eine objektive Vergleichbarkeit ermöglicht und Investoren, Projektierern und Betreibern eine fundierte Einschätzung über die Wahrscheinlichkeit von Ertragseinbußen gibt. Der Aufwand für ein Qualitätssicherungskonzept und ein Rating amortisieren sich durch die weniger aufwendige technische Eigenprüfung und Risikobewertung von Projekten“, sagt Dr. Daniel Faltermeier, Leiter Technische Due Diligence PV bei der meteocontrol GmbH.
„Solar-Anlagen mit einer Rating- Einstufung von B oder schlechter stellen ein deutliches Ausfallrisiko dar. Für eine Anlage mit einem Megawatt beträgt der finanzielle Aufwand für Service und Wartung etwa ein Prozent des Ertrags. Eine Optimierung bringt dagegen ein Ertrags-Plus von etwa 1,5-2%. Bei größeren Anlagen steigen die Kosten für die Qualitätssicherung nur leicht, ein Ertragsausfall von 4% und mehr kann hingegen Einbußen in Millionenhöhe bewirken.“

Symposium zur Ertrags- und Qualitätssicherung in Hamburg
Am 25. April 2013 findet in Hamburg ein eintägiges meteocontrol-Symposium zum Thema „Ertrags- und Qualitätssicherung von Solaranlagen 2013“ statt. Experten aus Industrie, Forschung und der Finanzbranche referieren über Qualitätsstandards für aussagekräftige Ratings von Photovoltaik-Anlagen – zur Minimierung des Ausfallrisikos und Sicherung des Erfolgs des Investments. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen sind erforderlich bei der meteocontrol GmbH in Augsburg.

02.04.2013 | Quelle: meteocontrol GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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