Photovoltaik-Forschung: Neues Labor zur Untersuchung von Solarzellen in Berlin-Adlershof eröffnet

Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die Freie Universität haben am 12.04.2013  ein neues Labor zur Erforschung von Materialien mithilfe der Elektronenspinresonanz (EPR) eröffnet.

Ziel des in Zusammenarbeit beider Institutionen betriebenen „Berlin Joint EPR Laboratory“ (BeJEL) ist es, EPR-basierte Methoden zu entwickeln, mit denen beispielsweise neue Materialien für Dünnschicht-Solarzellen oder andere Anwendungen in der Photovoltaik sowie biologische Systeme untersucht werden können.

Leistungsfähigere Bauelemente zur Erzeugung und Speicherung von Solarstrom
Die Wissenschaftler wollen mit Methoden modernster hochauflösender und ultrahochempfindlicher Spektroskopie Materialien etwa für katalytische und Photovoltaik-Anwendungen untersuchen. Die Forscher werden damit einen Beitrag leisten, die physikalisch-chemischen Prozesse zu analysieren, die in Solarzellen, Katalysatoren oder Proteinen ablaufen. Dadurch soll es möglich werden, beispielsweise Bauelemente mit größerer Leistungsfähigkeit für die Erzeugung und Speicherung regenerative Energie zu entwickeln.

Elektronenspinresonanz zeigt Defekte, die im Herstellungsprozess von Solarzellen auftreten
Die Elektronenspinresonanz ist für Untersuchungen dieser Art besonders vielversprechend: So wird der Wirkungsgrad von Solarzellen oft durch Defekte auf atomarer Ebene eingeschränkt, die sich im Herstellungsprozess ergeben – etwa winzige Verunreinigungen des Materials, die zu Fehlern im Aufbau ultradünner Schichten für Solarzellen führen. Diese Fehler können mithilfe der Elektronenspinresonanz ermittelt und damit die Herstellungsprozesse der Solarzellen verbessert werden.

„Die Einrichtung von BeJEL ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir unsere Zusammenarbeit mit der Freien Universität weiter intensivieren. Das gemeinsame Know-how, das wir in dem neuen Labor bündeln, wird Berlin als international führenden Standort in der Material- und Energieforschung erheblich stärken“, kommentiert die wissenschaftliche Geschäftsführerin des HZB, Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla.
Geleitet wird die neue Einrichtung von Klaus Lips, Leiter des Energy Materials In-Situ Lab (EMIL) am HZB und Inhaber der Professur Analytik für die Photovoltaik an der Freien Universität sowie von Robert Bittl, Professor für Experimentalphysik und Thomas Risse, Professor für physikalische und theoretische Chemie an der Freien Universität.

16.04.2013 | Quelle: Helmholtz-Zentrum Berlin | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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