Neubeginn für asola Solarpower in Thüringen; Chinesische STGCON-Gruppe plant den Kauf des insolventen Photovoltaik-Unternehmens
Für das Erfurter Unternehmen würde das ein grundlegend neues Geschäftsmodell bedeuten.
Vom Solarmodul-Produzenten zum Systemanbieter
Im Zuge der Insolvenz des thüringischen Solar-Unternehmens im Januar war die Produktion von Photovoltaik-Modulen vollständig eingestellt worden, da sie der Weltmarktkonkurrenz nicht mehr standhalten konnte und das Unternehmen rote Zahlen schrieb.
Als Teil der STGCON-Gruppe würde sich die asola vom krisenanfälligen eindimensionalen Solarmodul-Produzenten zum technologisch kompetenten Systemanbieter wandeln. Entgegen anders lautenden Spekulationen soll die Produktion auch nicht nach China verlagert werden, betont asola. Vielmehr würden notwendige Solarmodule künftig von externen Anbietern bezogen werden, unter anderem aus Kroatien.
Chinesisches Technologie-Know-how rund um Energiespeicher- und Energiemanagement
Der Standort Erfurt würde in Sachen Technologie-Know-how und Entwicklungskompetenz erheblich aufgewertet werden, denn die STGCON-Gruppe plane ihre Energiespeicher-und Energiemanagement-Technologie in das neue Entwicklungszentrum einzubringen.
Entwicklung von Solar-Carports inklusive Speichertechnik und Ladestation geplant
Als reiner Produktionsbetrieb hatte die asola in der Vergangenheit weder Patente noch ein Konstruktionsprogramm. Auch hier plane STGCON deshalb Investitionen. Nach dem Personalabbau in der Produktion, der größtenteils schon vor der Insolvenz vollzogen wurde, würde das neu formierte Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen: Ihre Aufgabe bestünde unter anderem in der Entwicklung von Solar-Carports inklusive Speichertechnik und Ladestation sowie von innovative Automotive-Anwendungen.
Darüber hinaus werde schon heute darüber nachgedacht, ein europäisches Logistikzentrum für Folien- und Aluminium-Elektrolytkondensatoren in Erfurt anzusiedeln, sobald die Übernahme der asola abgeschlossen ist.
STGCON Germany arbeitet mit rein deutschem Management
Peter Pang, 39, ist Geschäftsführer des familieneigenen, nicht börsennotierten Unternehmens. Teil seiner Unternehmerphilosophie ist, den Mitarbeitern vor Ort größtmögliche Autonomie zu überlassen. Nicht zuletzt aus diesem Grund verfügt die STGCON Germany über ein rein deutsches Management.
Bei der Wahl von Erfurt als neuen deutschen Standort verließ sich Pang vor allem auf seinen Geschäftsführer Helmut Teschner, der in der Vergangenheit als Mitarbeiter der asola gute Erfahrungen mit der Belegschaft gemacht hatte.
Die STGCON Gruppe hat ihren Sitz in Shanghai und gehört zur TUSAI Holding. STGCON entwickelt, produziert und vertreibt Kondensatoren für automotive und industrielle Anwendungen, beispielsweise für Start & Stop-Systeme im Automobil oder Schweißanlagen und Solar- bzw. Windwechselrichter.
Mit Superkondensatoren zur Rückgewinnung von Bremsenergie bei Hybridfahrzeugen sowie dazugehöriger Elektronik sowie Batteriemanagementelektronik für Lithium-Ionen-Akkumulatoren für solare Haus und Automobilanwendungen hat sich das Unternehmen zum Systemanbieter weiterentwickelt. Der Gruppenumsatz 2012 betrug 35 Millionen Euro.
03.07.2013 | Quelle: STGCON Germany GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH