Solarbuzz: Geplante Stromreform wird den Photovoltaik-Markt in Spanien zerstören

NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien, USA) hat eine Studie veröffentlicht, laut der die derzeitigen Pläne der regierenden spanischen Volkspartei für eine Strommarktreform dem spanischen Photovoltaik-Markt schaden und zu Zahlungsverzögerungen bei Photovoltaik-Krediten führen werden.

Tim Murphy schreibt in seiner Analyse, die Reformen würden das PV-Marktwachstum behindern, da sie Netzgebühren und andere administrative Hürden vorsähen. Er warnt außerdem davor, dass weitere rückwirkende Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung zu einem massenhaften Zahlungsverzug bei Krediten für bestehende Photovoltaik-Kraftwerke sorgen könnten.
„Die geplante rückwirkende Kürzung wirkt sich auf die Renditen für Photovoltaik-Anlagenbetreiber aus: Ursprünglich wurde ihnen eine hohe Einspeisevergütung versprochen, jetzt ist von einer „angemessenen“ Rendite von 7,5 % auf ihre Anfangsinvestition die Rede“, so Murphy. „Inzwischen ist die Einspeisevergütung ein Abschlag und unterliegt künftigen Konditionen.”

Spanische Regierung erkennt drohenden Zahlungsverzug nicht
Die spanische Photovoltaik-Union (UNEF) und andere Erneuerbare-Energien-Vereinigungen des Landes hatten die Änderungen als „verkappte Enteignung“ bezeichnet, UNEF drohte sogar mit einer Klage.
Das spanische Industrieministerium sagte, die meisten Betreiber von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien müssten nach der Änderung voraussichtlich ihre Kreditverträge neu aushandeln, und dass dies für fast alle möglich sei. Damit erkennt das Ministerium die Gefahr eines massenhaften Zahlungsverzugs nicht.

Spanischer Markt bleibt 2013 und 2014 in der Krise
Seit der Änderung der Einspeisevergütung 2007 habe Spanien keine positiven Maßnahmen für die Photovoltaik-Industrie mehr ergriffen. Das Marktvolumen 2013 schätzt Murphy auf lediglich 68 MW. Sollte die Energiemarktreform umgesetzt werden, bleibe der Markt auch 2014 voraussichtlich in der Krise.
Laut Murphy sind in Spanien derzeit Photovoltaik-Großanlagen (über 50 MW) mit insgesamt 9 GW in Planung, deren Strom nicht über die Einspeisevergütung vergütet, sondern verkauft werden soll. Es gebe allerdings einige Hürden, beispielsweise kleine Gewinnspannen, eine allgemeine Überkapazität im spanischen Strommarkt und Einschränkungen beim Stromexport.
Die komplette Studie ist auf dem Blog von Solarbuzz einzusehen:
http://www.displaysearchblog.com/2013/08/pain-in-spain-continues-for-domestic-pv-industry/

19.08.2013 | Quelle: NPD Solarbuzz; Bild: spanische Regierung | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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