Photovoltaik-Rekordjahr in Österreich in Sicht

Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) erwartet 2013 ein erneutes Rekordjahr: Wurden 2012 österreichweit Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 170 Megawatt peak (MWp) installiert, so geht der PVA dieses Jahr von einer Gesamtleistung von deutlich über 200 MWp aus. Mit dem Solarstrom könne der Elektrizitätsbedarf von 50.000 Haushalten gedeckt werden. 

36 Millionen Euro Förderung für Photovoltaik-Kleinanlagen durch den österreichischen Klimafonds
Für die Förderung von Photovoltaik-Kleinanlagen durch den österreichischen Klimafonds stehen im laufenden Jahr 36 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderung sei neu geregelt worden, so dass das jährliche „Sekundenwettrennen“ ausgeschaltet werden konnte.
Während 2012 durch den Klimafonds insgesamt 6.090 Photovoltaik-Anlagen gefördert werden konnten, wurden 2013 bereits in der 35. Kalenderwoche 6.100 Einreichungen registriert.
Die Förderung laufe bis Ende November und es stünde noch ausreichend Fördergeld zur Verfügung, so der Photovoltaik-Verband. Hans Kronberger vom PVA empfiehlt, trotzdem relativ bald einzureichen, da derzeit die Anlagen an einem preislichen Tiefpunkt angekommen sein dürften und eher mit einem leichten Preisanstieg zu rechnen sei. Erfahrungsgemäß steige auch der Andrang gegen Ende einer Förderperiode stark.

Größere PV-Anlagen werden über das neue Ökostromgesetz gefördert
Bei größeren Photovoltaik-Anlagen (5 bis 500 KWp), die über das neue Ökostromgesetz gefördert werden, werde derzeit versucht, möglichst viele der Einreicher vom 1. Januar 2013 zum Zug kommen zu lassen. Der zuständige Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner habe die Vergabestelle OeMAG angewiesen, alles zu unternehmen, um noch möglichst viele Anträge, die an diesem „Chaostag“ noch nicht berücksichtigt wurden, zufrieden zu stellen.

Regulierungsbehörde will „Netzbereitstellungsentgelt“, PVA-Präsident Hans Kronberger: Regulatoraussage ist blanker Humbug
Echtes Unbill drohe den Solarstrom-Erzeugern von Seiten der Regulierungsbehörde E-Control. Deren Chef Walter Boltz habe in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung angekündigt: „Sonnenstrom-Erzeuger sollen zahlen“. Er sei der Meinung, dass die Erzeuger von sauberem Sonnenstrom in Zukunft ein „Netzbereitstellungsentgelt“ bezahlen sollen, da die schwachen Netze den Überschussstrom, der aus Photovoltaik eingespeist wird, nicht aufnehmen könnten.

Solarstrom-Anteil in Österreich derzeit 0,6 Prozent
Hans Kronberger ist über dieses Ansinnen empört: „Der Anteil von Photovoltaik-Strom liegt derzeit bei 0,6 Prozent. Atomstrom hat 5 Prozent Anteil am österreichischen Stromhandel und dafür ist kein Entgelt vorgesehen. Ebenso wenig für schmutzigen Strom aus Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken. Auch die Wasserkraft zahlt kein Netzentgelt. Das ist grober Humbug und eine totale Wettbewerbsverzerrung. Der Regulator lauert uns auf, wie der Wolf dem Rotkäppchen. Wir werden uns mit allen Mitteln zur Wehr setzen!“.

„Anschlag auf alle Stromkunden“
Boltz wolle 400 Millionen Euro für die Netze. Für Kronberger ist die Politik gefordert: „Wir erwarten uns eine klare Antwort von allen wahlwerbenden Parteien, ob sie das Vorhaben des Regulators, nach der Wahl sauberem Sonnenstrom den Garaus zu machen, mittragen werden. Strom aus Sonne und Wind haben den Stromhandelspreis massiv nach unten gedrückt, der geplante Anschlag von Boltz betrifft daher alle Stromkunden.“

Kronberger: „Wir wollen vor der Wahl wissen, ob unsere Politiker es ernst meinen mit der Energiewende“
Strom sie im Jahr 2008 an der Börse mit 8,6 Cent pro Kilowattstunde gehandelt worden, nun liege der Preis durch Einsatz von Sonnen- und Windstrom bei 3.7 Cent. „Alle Parteien sowie Bundeskanzler und Vizekanzler beteuern bei jeder Gelegenheit die Wichtigkeit von Erneuerbarer Energie als Element der Zukunftsgestaltung. Wir wollen vor der Wahl wissen, ob unsere Politiker es ernst meinen mit der Energiewende, oder ob alles nur Heuchelei ist. Keine Antwort wäre auch eine Antwort!“, betont Kronberger.

02.09.2013 | Quelle: PV Austria | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen