China wurde im dritten Quartal 2013 weltgrößter Photovoltaik-Markt und ist bereit für einen Multi-Gigawatt-Ausbau

Im Oktober 2013 hat NPD Solarbuzz Inc. (Santa Clara, Kalifornien, USA) eine neue Studie veröffentlicht, laut der 25 % der Photovoltaik-Nachfrage im dritten Quartal 2013 auf China entfielen (von insgesamt 9 Gigawatt). China treibt die Photovoltaik-Nachfrage mehr und mehr an. Das wirkt sich sowohl auf den weltweiten Endkundenmarkt aus als auch auf die Finanzlage der […]

Im Oktober 2013 hat NPD Solarbuzz Inc. (Santa Clara, Kalifornien, USA) eine neue Studie veröffentlicht, laut der 25 % der Photovoltaik-Nachfrage im dritten Quartal 2013 auf China entfielen (von insgesamt 9 Gigawatt).
China treibt die Photovoltaik-Nachfrage mehr und mehr an. Das wirkt sich sowohl auf den weltweiten Endkundenmarkt aus als auch auf die Finanzlage der verbleibenden heimischen Hersteller“, kommentiert der Analyst Michael Barker. NPD Solarbuzz geht davon aus, dass Chinas Anteil an der globalen Photovoltaik-Nachfrage 2013 mindestens doppelt so groß sein wird wie 2011. Damals waren es 10 %.

China plant 2014 einen Photovoltaik-Zubau von 12 Gigawatt
Das chinesische Energiebüro (Bureau of Energy) hat einen vorläufigen Plan veröffentlicht, laut dem China 2014 Photovoltaik-Anlagen und -Kraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 12 Gigawatt (GW) zubauen will, berichtet Solarbuzz. Davon sollen 8 GW auf dezentrale Solarstrom-Anlagen entfallen.
Die Provinz Jiangsu liegt mit 1,3 GW in der Planungs-Pipeline ganz vorne, gefolgt von Shandong mit 1,2 GW und Zhejiang mit 1,1 GW. Die Pläne zeigen, dass sich der Schwerpunkt hin zu Photovoltaik-Dachanlagen und geographisch vom Westen ins dicht bevölkerte Ostchina verlagert.
Der Solar-Report im November 2013 beleuchtet neueste Entwicklungen und Perspektiven des chinesischen Photovoltaik-Marktes. Er entstand in Zusammenarbeit mit der Asia Europe Clean Energy (Solar) Advisory Co. Ltd. (AECEA) und der Intersolar China 2014.

Bild links: Photovoltaik-Kraftwerk von Astronergy Solar (Hangzhou, China) 

 

Neue chinesische Photovoltaik-Einspeisevergütung gilt seit 1. September 2013

Am 01.09.2013 haben Chinas nationales Entwicklungs- und Reformkomitee (NDRC) und die nationale Energiebehörde NEA neue Solarstrom-Einspeisevergütungen eingeführt.

Die Tarife orientieren sich an der Sonneneinstrahlung der Gebiete und den jeweiligen Baukosten. Um eine künftige Überlastung der bestehenden Stromnetze zu verhindern, startete die Zentralregierung außerdem ein Vergütungsprogramm für die dezentrale Stromerzeugung.
Bereits letztes Jahr meldete der staatliche chinesische Netzbetreiber in diesem Zusammenhang, dass Photovoltaik-Kraftwerke für den Direktverbrauch mit bis zu 6 MW von den Netzentgelten befreit werden sollen. Die neue Einspeisevergütung wird laut der offiziellen Meldung für beide Anlagetypen 20 Jahre lang gewährt.
Anfang Januar kündigte das Entwicklungs- und Reformkomitee für 2013 einen Photovoltaik-Zubau von 10 GW an. Doch das geänderte Einspeisetarifprogramm trat erst relativ spät in Kraft, da China und die EU-Kommission sich noch im Solar-Handelsstreit befanden. Daher geht die AECEA inzwischen eher von einem Zubau von 6-7 GW aus, im optimistischen Szenario von 7-8 GW. Der chinesische Markt wird weiterhin von PV-Freiflächenanlagen und Großkraftwerken beherrscht; Bis Mitte 2014 sollen auch die Folgen der Förderung dezentraler Anlagen deutlich sichtbar werden.

China will die Nachfrage auch durch Förderung der gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV) stärken
Anfang August 2013 gab der chinesische Staatsrat umfangreiche Maßnahmen bekannt, um die heimische „grüne“ Wirtschaft zu fördern. Demnach soll Ende 2015 der Umsatz der Umwelttechnik-Unternehmen rund 54 Milliarden Euro betragen. Im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Bauen sollen bis 2015 vorwiegend öffentliche Gebäude mit rund 60 Millionen Quadratmetern energetisch saniert werden.
Dabei ist die Photovoltaik als einzige Erneuerbare-Energien-Technologie in dem offiziellen Dokument ausdrücklich erwähnt.

Große Demonstrationsanlagen zeigen internationalen Photovoltaik-Akteuren Chancen aufSolaria, Hersteller von schwach konzentrierenden Photovoltaik-Modulen mit Sitz in den USA, hat in Kooperation mit chinesischen Stromversorgungs-Unternehmen drei PV-Kraftwerke mit Nennleistungen zwischen 500 kW bis 2 MW in zwei westchinesischen Provinzen entwickelt.
Die Anlagen gingen im September und Oktober 2013 in Betrieb.
AECEA ist überzeugt, dass die erfolgreiche Realisierung dieser Demonstrationsanlagen nicht nur Solaria helfen wird, sondern auch für andere CPV-Hersteller aus der ganzen Welt Chancen eröffnet, um den chinesischen Markt zu erschließen.

Ministerium für Industrie und Informationstechnologie will PV-Industrie umstrukturieren; Fokus auf Wirkungsgraden, Forschung und Entwicklung

Am 16.09.2013 gab das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) neue Regeln und Standards heraus, die für eine nachhaltigere und gesündere Entwicklung der Photovoltaik-Industrie in China sorgen sollen. Dazu gehören unter anderem:
–   Die strenge Kontrolle des Ausbaus bestehender Produktionskapazitäten
–   Jede Kapazitätserweiterung erfordert einen 20-prozentigen Eigenkapital-Anteil
–   Unternehmen sollen jährlich 3 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung stecken, mindestens jedoch 1,2 Millionen Euro
–   Mindestvorgaben für Produktionskapazitäten entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette
–   Umweltvorgaben für die Herstellung von Produkten
–   Mindest-Wirkungsgrade für alle Arten von Solarzellen
Ziel ist, dass nur die besten Unternehmen im Wettbewerb bestehen, nur hoch effiziente Photovoltaik-Produkte die Fabriken verlassen und nur Firmen, die jährlich 1,2 Millionen Euro für Forschung investieren können, überleben, während andere einfach vom Markt verschwinden könnten.
AECEA ist äußerst zurückhaltend mit der Prognose, wann diese Vorgaben zu einer wie auch immer gearteten Konsolidierung und / oder Reduktion der bestehenden Produktionskapazitäten führen werden. Viele andere Branchen in China (z.B. Stahl, Zement, Zellstoff und Papier, Textil, Automobil) haben schon seit Jahren ähnliche Schwierigkeiten, und die Regierung hat bis heute nur mäßige Erfolge erzielt beim Versuch, die Überkapazitäten in den Griff zu bekommen. Die Agentur geht davon aus, dass die erwünschte Konsolidierung der Photovoltaik-Industrie noch 3-5 Jahre dauert.

Photovoltaik-Hersteller profitieren von 50-prozentiger Steuervergünstigung

Laut einer Mitteilung des Finanzministeriums (MOF) vom 01.10.2013 können Betreiber von Photovoltaik-Kraftwerken bis 31.12.2015 eine 50-prozentige Steuervergünstigung erhalten. Das hatte der Staatsrat zuvor beschlossen. Der Termin ist markiert zugleich das Ende des Fünfjahresplans (Zeitraum 2011-2015). Die Mehrwertsteuer beträgt in China derzeit 17 %. Eine Halbierung wirkt sich bestimmt positiv auf die Unternehmen aus, insbesondere im Vertriebs- und Installations-Sektor. Derzeit ist jedoch noch unklar, wie die Vergünstigung konkret umgesetzt werden soll. AECEA rechnet damit, dass bald Richtlinien veröffentlicht werden.

Intersolar China 2014 informiert über neueste Technologien, nationale und internationale Solar-Politik und gibt Markteinblicke
Die dritte Intersolar China vom 26.-28.03.2014 ist die Plattform für die Solar-Märkte Asiens.
Zu ersten Mal findet die Solar-Messe zusammen mit der CIPV EXPO und Clean Energy Expo China (CEEC) statt. CIPV EXPO ist Teil der CEEC und die erste und einzige Solarmesse in China, die in Kooperation mit den führenden Stromversorgungsunternehmen organisiert wird, beispielsweise der State Grid Corporation of China, China Southern Power Grid, China HuaNeng Group und China DaTang Group.
Besucher profitieren besonders von diesem Zusammenschluss – Ihre Eintrittskarte gilt für alle nachfolgenden Veranstaltungen: Solar Thermal China, Wind Power China, Bio-Energy China und GridTec China.Rund 380 Aussteller werden im China International Exhibition Center (CIEC, Peking) erwartet. Sie präsentieren auf 13.000 qm Fläche neueste Entwicklungen in der Photovoltaik, PV-Produktionstechnik, Energiespeicher und Solarthermie.


Bild: Intersolar China


Veranstalter erwartet 600 Konferenzteilnehmer

Auf der dreitägigen Konferenz im Kempinski Hotel Peking sprechen 70 Experten über Entwicklungen in internationalen Solar-Märkten. Es werden 600 Teilnehmer erwartet. Die Konferenz konzentriert sich auf die Entwicklung des chinesischen Marktes, große Photovoltaik-Kraftwerke, dezentrale Stromerzeugung und gewerbliche PV-Aufdach-Anlagen.
Weitere Informationen: www.intersolarchina.com

Autor: AECEA (Frank Haugwitz); SolarSever: Rolf Hug

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