Forschungsprojekt POPUP soll der organischen Photovoltaik zum Durchbruch verhelfen

Ein Forschungskonsortium aus zehn Partnern will leistungsfähigere und stabilere Materialien für kostengünstige industriell anwendbare Druck- und Beschichtungsverfahren für die organische Photovoltaik (OPV) entwickeln.

Weiteres Ziel des Projekts „Entwicklung neuer Materialien und Devicestrukturen für konkurrenzfähige Massenproduktionsverfahren (POPUP)“ sind neue Architekturen für flexible und starre, semi-transparente und lichtundurchlässige organische Solarmodule.

Industriepartner wollen organische Photovoltaik in Fahrzeuge und Fassaden integrieren
Die beteiligten Industriepartner wollen die organischen Solarmodule „mittel- bis langfristig“ konkurrenzfähig in der Massenproduktion herstellen, beispielsweise zur Integration in Fahrzeuge, um die Stromversorgung für die Bordelektronik zu unterstützen, in Gebäude und Glasfassaden, zur Energieversorgung für freistehende Gebäude und Geräte, Notfallsysteme, Verkehrs und Navigationshilfen. Auch zur netzunabhängigen Stromversorgung im Freizeitbereich oder zum Laden mobiler Geräte lassen sich die neuartigen Technologien einsetzen. Die Ergebnisse des KIT Forscherteams werden den verschiedenen Anwendungen direkt zugutekommen.

KIT soll Grundlagenverständnis für organische Photovoltaik vertiefen
Zu den Forschern gehört ein interdisziplinäres Team um Dr. Alexander Colsmann vom Lichttechnischen Institut (LTI) des Karlsruher Institut für Technologie (KIT, Karlsruhe).
Je nach Anwendungsgebiet werden die Solarzellen auf flexiblen Kunststoff-Folien oder auf starren Glasträgern gefertigt. Die KIT-Wissenschaftler verfolgen zwei Ziele: prinzipiell vollständige Druckbarkeit der Solarzellen sowie Verzicht auf Indiumzinnoxid (ITO) als Elektrodenmaterial. Bei flexiblen Trägern setzen die Forscher stattdessen leitfähige und transparente Folien ein. Bei Glasträgern hingegen untersuchen sie eine entsprechende Abscheidung transparenter Elektroden auf Basis von metallischen Mikrostrukturen und leitfähigen Pufferschichten.
Darüber hinaus widmet sich das Team am KIT der Erforschung hocheffizienter semi-transparenter Solarzellen und Mini-Module aus organischen Halbleitern.

Gesamtbudget 16 Millionen Euro
Das Gesamtbudget für das insgesamt drei Jahre laufende Projekt beträgt 16 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt dem Konsortium 8,2 Millionen Euro zur Verfügung, den Rest tragen die am Projekt teilnehmenden Unternehmen. Das Forschungsprojekt POPUP ist thematisch mit dem Förderprogramm „Grundlagenforschung Energie 2020+“ des BMBF verknüpft. Zur Umsetzung des Forschungsvorhabens erhält das KIT eine Förderung von einer Million Euro.

Merck koordiniert zehn Projektpartner
Zu dem Projekt tragen insgesamt zehn Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette bei: Merck (Darmstadt), das Zentrum für Angewandte Energiesysteme (Erlangen), die PolyIC GmbH & Co. KG (Fürth), das Karlsruher Institut für Technologie (Karlsruhe), die Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG (Fürth), die Belectric OPV GmbH (Nürnberg), die Webasto Gruppe (Stockdorf), die Siemens AG (Erlangen), Centrosolar Glas GmbH & Co. KG (Fürth) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (Stuttgart).
Die Koordination liegt bei dem Pharma- und Chemieunternehmen Merck.

10.12.2013 | Quelle: KIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen