Photovoltaik in Minnesota: US-Bundesstaat verwendet neues Verfahren zur Berechnung des Werts von Solarstrom

Die Regulierungsbehörde des US-Bundesstaates Minnesota hat eine Formel zur Berechnung des Werts von Strom aus Photovoltaik-Anlagen bestätigt. Minnesota ist damit der erste US-Bundessaat, der ein solches Verfahren einsetzt.

Das Berechnungsverfahren “Value of Solar” berücksichtigt vermiedene Stromübertragungskosten, Brennstoffkosten und Umweltbelastungen durch fossile Energieträger. Die Regulierungsbehörde (MPUC) bietet den vier privaten Stromversorgern des Staates an, die neue Methode als Alternative zur Verrechnung von Strombezug und -Einspeisung (Net Metering) zu nutzen, schreibt dies aber nicht vor.
„Gestern hat die Regulierungsbehörde von Minnesota entscheiden, was Solarstrom wirklich wert ist. Und das ist mehr als die Erzeuger in der Vergangenheit dafür erhalten haben“, betont der geschäftsführende Direktor von Fresh Energy, Michael Noble.
“Wenn die Stromversorger den Solarstrom in den Rechnungen für ihre Kunden fair bewerten, werden bald alle, die das wollen, Solarstrom beziehen können.

Solarstrom ist eventuell mehr wert als der gegenwärtige Marktpreis
Aus der neuen Berechnungsmethode könnte sich für Photovoltaik-Strom ein höherer Wert ergeben als der Preis, den Endkunden bezahlen. Xcel Energy (Minneapolis, Minnesota, USA), errechnete mit der neuen Methode einen Solarstrom-Preis von 0,145 US-Dollar pro Kilowattstunde (ca. 10 Eurocent). Darin enthalten sind 0.056 USD für über 25 Jahre vermiedene Brennstoffkosten (rund 4 Eurocent).
Xcel argumentiert jedoch, die vermiedenen Kosten seien niedriger und der Gesamtwert betrage nur 0.074 USD / kWh (ca. 5 Eurocent). Im Dezember 2013 bezahlten Haushaltskunden in Minnesota rund 0.113 USD / kWh (rund 8 Eurocent).

Niederlage für Stromversorger, aber nicht für die Allgemeinheit
Die neue Wertberechnung ist ein herber Schlag für Stromversorger wie Xcel, die das Net Metering als unerlaubte Subvention für die Betreiber von PV-Anlagen betrachten und abschaffen wollen.
Das neue Verfahren wurde mit 3 zu 2 Stimmen gebilligt. Eine der Nein-Stimmen wandte sich gegen die Einbeziehung der externen Kosten fossiler Energieträger. In Minnesota sind die Versorger gesetzlich verpflichtet, bis 2020 einen Solarstromanteil von 1,5 % zu erreichen.

18.03.2014 | Quelle: Fresh Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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