Viessmann-Kollektor für Großanlagen
Die Technologie des Kollektors Vitosol 250 T SPL hat Viessmann im Herbst 2013 von der insolventen französischen Firma SAED aus Valbonne übernommen. Eine erste noch von SAED initiierte Versuchsanlage mit 80 Quadratmetern steht in Nizza. In diesen Tagen wird in Toulouse laut Viessmann-Produktmanager Thomas Lesch die erste größere Demonstrationsanlage mit einer Kollektorfläche von 450 Quadratmetern in einem Nahwärmenetz mit Biomassekessel installiert. Anders als bei den meisten Kollektortypen für Großanlagen wird dieser Röhrenkollektor nicht weitgehend in der Fabrik vormontiert, sondern erst auf der Baustelle zusammengebaut. An einem bauseits installierten Fernwärme-Sammelrohr aus Stahl mit Durchmessern zwischen DN 50 und DN 100 wird zunachst eine Einheit von 6 Absorberfinnen mit einem Biegewerkzeug trocken angebunden. Diese Finne ist ein gewölbter Alu-Rollbond-Absorber, in dem nach dem Heatpipe-Prinzip Verdampferflüssigkeit zirkuliert. Über das Absorberblech wird eine innen selektiv beschichtete Vakuumröhre vom Sydney-Typ geschoben und im Kollektorgestell eingeklickt. Jeweils 6 Röhren bilden eine Kollektoreinheit. Das Sammelrohr wird dann nur noch mit Mineralwolle und Aluminiumblech ummantelt. Der Kollektor soll an Fern- und Nahwärmenetzen typischerweise in Schleifen von 100 Metern Länge mit jeweils einer Übergabestation angebracht werden. „So eine Schleife hat 2-mal 1000 Röhren, 130 kW Leistung und einen sehr geringen Druckverlust von nur 200 Millibar“, berichtet Viessmann-Entwicklungsleiter Bernd Hafner. Wirtschaftlich interessant werde der Kollektor ab Kollektorflächen von 200 bis 300 Quadratmetern. Als Temperaturbereich kämen 60 bis 120 Grad Celsius in Frage. Ideal seien 80 bis 100 Grad. Die Wärmegestehungskosten sollen perspektivisch unterhalb von 5 ct/kWh liegen (gb)
