Britischer Solar-Verband STA: Unrealistische Photovoltaik-Prognose des Netzbetreibers muss nach oben korrigiert werden

Der britische Solar-Handelsverband STA fordert den nationalen Netzbetreiber auf, seine Prognosen für den Photovoltaik-Ausbau in den kommenden Jahren zu korrigieren.

Die am 10.07.2014 veröffentlichten Zahlen zur derzeitigen und zu erwartenden installierten Photovoltaik-Leistung lägen weit unter anderen Prognosen und müssten deshalb erhöht werden, betont der STA.
Der Netzbetreiber National Grid gehe in zwei “grünen” Szenarien von nur 7,5 bzw. 8,5 Gigawatt (GW) installierter Photovoltaik-Leistung bis 2020 aus, während selbst das britische Ministerium für Energie und Klimawandel mit 12 GW rechne und sogar der Minister 20 GW anstrebe, wobei er voll von der Industrie unterstützt werde.

Wichtige Entscheidungen werden auf Grundlage veralteter Daten getroffen
“Es ist frustrierend, dass Regierung und Netzbetreiber wichtige Entscheidungen auf Grundlage veralteter Daten treffen. Das untergräbt, was die Solar-Industrie bisher erreicht hat, und könnte verhindern, dass das Potenzial der Photovoltaik ausgeschöpft wird“, sagte STA-Geschäftsführer Paul Barwell.
„Die Zahl der tatsächlich installierten Solarstrom-Anlagen ist höher als in offiziellen Statistiken“, so Barwell. „Die Kosten der Photovoltaik sind dramatisch gesunken. Wir gehen davon aus, dass Photovoltaik auch ohne Förderung bis zum Ende dieses Jahrzehnts Netzparität erreicht, jedoch nur mit einem stabilen politischen Rahmen. Das geht aber nur, wenn die richtigen Daten zu Grunde gelegt werden.“
Selbst die Angaben des National Grid zur aktuell installierten Leistung (2,3 GW) entsprächen nicht der Realität, betont STA.

STA: Photovoltaik kann AKW preislich unterbieten, noch bevor diese in Betrieb gehen
Untersuchungen des Verbands haben gezeigt, dass Photovoltaik etwa 2017/2018 mit der Windstromerzeugung an Land mithalten kann. Zusammen mit Speichern könne die Technologie sogar Atomkraftwerke preislich unterbieten, noch bevor die derzeit geplanten AKW in Betrieb gehen.
Diese Ergebnisse decken sich mit Analysen der internationalen Energieagentur, von Fraunhofer, EPIA, McKinsey, der Deutschen Bank und Bloomberg, betont der Solar-Handelsverband.
“Photovoltaik-Anlagen auf Süddächern und Fassaden allein könnten eines Tages ein Drittel des britischen Strombedarfs decken. Das National Grid muss das enorme Potenzial dieser Technologie erkennen”, so Barwell.

 
15.07.2014 | Quelle: STA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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