Monatelang sei die Baustelle brach gelegen, lediglich die Unterkonstruktion habe teilweise gestanden. In dieser Zeit gingen nicht nur Pachteinnahmen verloren – auch die staatlich garantierte Solarstrom-Vergütung verringerte sich von Monat zu Monat.
Jörg Frühauf, Geschäftsführer von F&S solar, nahm Kontakt zu der Gemeindeverwaltung von Twist auf. „Durch das geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz wird es immer schwerer, große Solaranlagen zu bauen, es gibt nur noch wenige große ‚Player‘ in Deutschland. Wir konnten der Gemeinde aber ein Konzept vorlegen, das überzeugte“, berichtet Frühauf.

Photovoltaik-Kraftwerk mit fast 6.000 kWp in nur drei Wochen Bauzeit fertig gestellt
Der Euskirchener Projektentwickler übernahm die Arbeiten und stellte das Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Nennleistung fast 6.000 Kilowatt (kWp) nach Abschluss der behördlichen Formalien in nur drei Wochen Bauzeit fertig.
Dabei sei nicht nur die Vorgeschichte des Parks schwierig gewesen, wie Manuel Dormagen, Projekt-Ingenieur bei F&S solar, berichtet: „Der Park ist ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig Erfahrung und kompetente Planung beim Bau von großen Solaranlagen sind. Die von der insolventen Firma erstellte Unterkonstruktion war teilweise in starkem Verschattungsbereich und sogar außerhalb des Baufensters erstellt worden.“
Deshalb hätten sich die Anlagenbauer von F&S solar zur Radikalkur entschlossen und bauten rund zehn Prozent der bestehenden Konstruktion zurück. Trotz der schnellen Bauzeit ging der Park erst ein Jahr später als in der ursprünglichen Planung ans Netz.

23.460 Photovoltaik-Module auf 10,8 Hektar
„Die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung war glücklicherweise sehr gut, nach der Enttäuschung mit der insolventen Firma fassten die Verantwortlichen schnell Vertrauen zu uns, so dass alles zeitnah umgesetzt werden konnte“, so Dormagen.
Dennoch habe F&S solar das Solar-Kraftwerk, bestehend aus 23.460 Photovoltaik-Modulen auf 10,8 Hektar Fläche wirtschaftlich sinnvoll errichten können, betont Dormagen.
„Wir konnten sogar für das Rumpfjahr die Pacht und die Zulieferfirmen des insolventen Unternehmens bezahlen, so dass alles einen glücklichen Ausgang fand.“
Rund 200 Kilometer Kabel hat der Euskirchener Anlagenbauer in dem Park verbaut, dazu kamen noch einmal 2,8 Kilometer Leitung, die den Park über eine Übergabestation an das öffentliche Stromnetz anschließt. Trotz der stark gekürzten Einspeisevergütung sei es bei entsprechender Effizienz bei Bau und Planung immer noch möglich, auch in Deutschland wirtschaftlich Solarparks zu bauen, verriet Dormagen. Der Solarpark Twist sei mittlerweile sogar an einen Kölner Investor weiterverkauft worden.

16.07.2014 | Quelle: F&S solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH