Britischer Solar-Handelsverband überarbeitet Empfehlungen für Freiflächen-Photovoltaik; mehr lokale Beteiligungsmöglichkeiten

Der britische Solar-Handelsverband STA (Milton Keynes)

überarbeitet derzeit seine „Zehn Verpflichtungen“ für Photovoltaik-Kraftwerke. Sie sollen das Energieministerium (DECC) in seinem Bestreben unterstützen, dass mehr örtliche Gemeinschaften Anteile an PV-Kraftwerken erwerben können.
Im Entwurf, der im November 2014 diskutiert werden soll, heißt es: „Wir werden uns mit den Gemeinschaften absprechen, bevor wir einen Bauantrag stellen. Wo es wirtschaftlich möglich ist und Interesse besteht, werden wir lokalen Gemeinschaften innovative Investitionsmöglichkeiten für Solar-Farmen anbieten, unter anderem in Partnerschaft mit örtlichen Behörden.“

Freiwillige Vereinbarung soll mehr Beteiligungen und Investitionen in große Photovoltaik-Anlagen ermöglichen
Mehr als eine halbe Million Haushalte und 2.000 Gemeinschaften (Schulen u.a.) in Großbritannien besitzen laut STA Solarstrom-Anlagen. Die am 03.11.2014 veröffentlichte freiwillige Vereinbarung soll Beteiligungen in große Photovoltaik-Anlagen noch populärer machen. Von den Investitionen könne jeder finanziell profitieren, betont der Verband.
„Unsere Mitglieder arbeiten erfolgreich Wege für die Öffentlichkeit und örtliche Behörden aus, um in Photovoltaik-Kraftwerke vor Ort zu investieren“, sagte Leonie Greene von der Solar Trade Association.

Direkte Anleihen oder Partnerschaften mit örtlichen Behörden sind möglich
Die freiwillige Vereinbarung, die das DECC am 03.11.2014 veröffentlicht hat, sieht vor, dass PV-Projektentwickler wirtschaftliche Beteiligungsmodelle für lokale Energiegenossenschaften erarbeiten. Dazu zählen unter anderem direkte Anleihen oder Partnerschaften mit örtlichen Behörden.
Dabei seien je nach Gemeinschaft durchaus auch andere Eigentumsmodelle denkbar, so der Verband.

Weg von der zentralen Energieerzeugung
Das STA-Mitgliedsunternehmen Solarcentury bietet der West Solent Solar Cooperative beispielsweise ein Kooperationsschema für ein Kraftwerk mit 2,4 MW in Hampshire an.
„Es ist wichtig, dass Gemeinschaften ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen, wenn wir vom aktuellen zentralen Modell der Energieerzeugung wegkommen wollen. Damit wird unsere Energiezukunft nachhaltiger und Großbritannien energieunabhängiger“, sagte Susannah Wood. „Das PV-Kraftwerk gehört rund 500 Anlegern, viele davon stammen aus Hampshire. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit weiteren Energiegenossenschaften.“
Allerdings gebe es bei derartigen Finanzierungsmodellen noch einiges zu bedenken: „Photovoltaik-Renditen sind niedriger als bei anderen Technologien. Bei diesem Ansatz könnten unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen.“ Daher müssten Solar-Industrie und DECC geeignete Modelle entwickeln.

03.11.2014 | Quelle: Solar Trade Association (STA) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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