Expertengespräche bestätigen: Ölpreis wird Wachstum von Solar-Diesel-Hybridanlagen im Bergbau nur vorübergehend bremsen

Eine Vielzahl von Bergwerken in abgelegenen Regionen ist nicht an das Netz angeschlossen und auf Strom von Dieselgeneratoren angewiesen.

Stromerzeugung mit Diesel ist normalerweise außergewöhnlich teuer, während Photovoltaik- und Windenergieanlagen hier besonders wettbewerbsfähig sind und die Stromkosten im Bergbau stark senken können, berichtet die Unternehmensberatung THEnergy – Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (München), die das Geschäftsmodell für Photovoltaik-Diesel-Hybridanlagen im Bergbau angesichts des niedrigen Ölpreises neu bewertet hat.
In hybriden Solar-Diesel-Lösungen würden Diesel-Generatoren in erster Linie noch dazu dienen, auf Lastwechsel reagieren zu können und die Stromversorgung dann sicherzustellen, wenn die Sonneneinstrahlung gering ist. Preiswerter Solarstrom ersetze teuren Dieselstrom.

Geschäftsmodell für Photovoltaik-Diesel-Hybridanlagen im Bergbau neu bewertet
THEnergy habe 14 Gespräche mit Experten aus dem Bergbau und der Solar-Industrie geführt, um das Geschäftsmodell für Solar-Diesel-Hybrid-Anlagen im Bergbau angesichts der aktuell niedrigen Ölpreise neu zu bewerten.
Ein genauerer Blick auf die Handelspreise für Diesel zeige wie erwartet, dass sie sehr stark mit dem Ölpreis korrelieren. Allerdings mache der Handelspreis für Diesel nur einen Teil des effektiven Dieselpreises vor Ort aus. Drei Faktoren kämen hinzu: Transport, Diebstahl und Steuern bzw. Abgaben, wobei Transportkosten und Diebstahl während des Transports häufig die wichtigsten Aspekte seien. In vielen Fällen ist der tatsächliche Dieselpreis mehr als doppelt so hoch wie der Handelspreis für Diesel.

Photovoltaik an netzfernen Bergbauminen auch weiterhin profitabel
In aller Regel seien Photovoltaik- und Windenergieanlagen an netzfernen Bergbauminen auch weiterhin extrem profitabel, erklärt Dr. Hillig. Selbst bei den aktuellen Ölpreisen seien die Kosten oft 50–60 % geringer als der Dieselstrom.
Trotz der weiterhin sehr profitablen Investitionsbedingungen könnten mehrere Entwicklungen beobachtet werden: Aus psychologischen Gründen würden die Verantwortlichen in einer Übergangszeit die Investitionsentscheidung noch auf Grundlage der günstigeren Bedingungen aus der Vergangenheit treffen. Stromkosten hätten für Bergbauunternehmen an Bedeutung verloren. Und die vielen Investitionsrechnungen zugrunde liegende Annahme konstant steigender Dieselpreise lasse sich auch dann kaum noch aufrechterhalten, wenn sich der Ölpreis wieder erholt.
Diese Faktoren werden die Dynamik der Verbreitung von Solar-Diesel-Hybrid-Anlagen laut Hillig bremsen. Allerdings könne davon ausgegangen werden, dass alle bereits geplanten Anlagen realisiert werden.
„In der nahen Zukunft wird die erfolgreiche Umsetzung dieser Anlagen Vertrauen für Solar-Lösungen in der Bergbaubranche schaffen. Diese Entwicklung generiert ein neues Momentum, das Anstoß für zahlreiche Folgeprojekte mit einem Fokus auf abgelegene Standorte und Minen mit einer langen Restlaufzeit geben wird“, erwartet Dr. Hillig.
Eine Studie von THEnergy zeige zudem den großen Einfluss von externen Investoren auf den Erfolg von Solar-Diesel-Hybrid-Lösungen im Bergbau.

21.01.2015 | Quelle: Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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