Bauernverband kritisiert Kabinettsbeschluss zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen und erwartet beschleunigten Flächenfraß

Der Deutsche Bauernverband (DBV) bekräftigt anlässlich des Kabinettsbeschlusses vom 28.01.2015 seine Forderung, die Förderung des Ausbaus der Photovoltaik auf versiegelte Flächen, Konversions- und Dachflächen zu beschränken. Nur so könnten die Ziele der Energiewende mit einem effektiven Schutz der landwirtschaftlichen Flächen vereinbart werden.

Die im Bundeskabinett beschlossene „Verordnung zur Einführung von Ausschreibungen der finanziellen Förderung für Freiflächenanlagen“ werde dieses Problem weiter verschärfen, denn die Verordnung regle unter anderem den Ausbau von förderungsfähigen Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen neu und lasse Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen zu.

DBV wertet Photovoltaik-Verordnung als völlig falsches Signal
Auch wenn der Ausbau zunächst auf insgesamt rund 400 Hektar Ackerland in den Jahren 2016 und 2017 beschränkt sein soll, setze die Verordnung ein völlig falsches Signal und widerspreche dem eigentlichen Ziel, den Flächenverbrauch zu reduzieren. Der DBV lehnt die Verordnung deshalb ab, da sie sich gegen den Schutz der Ressource „Boden“ wendet und die Flächenkonkurrenz weiter anheize.
Der DBV wies darauf hin, dass in Deutschland aktuell täglich rund 74 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen werden. Dies entspreche einer Flächeninanspruchnahme von zirka 100 Fußballfeldern pro Tag. Das Ziel der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, welche die Bundesregierung 2002 ins Leben gerufen hat, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, rücke damit ein weiteres Stück in die Ferne. 

29.01.2015 | Quelle: Deutscher Bauernverband; Bild: relatio PV | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen