Frankreich will Photovoltaik-Förderrahmen anpassen und plant Direktvermarktung mit gleitender Marktprämie für größere Anlagen
So soll in Frankreich zum 1. Januar 2016 die Direktvermarktung von Erneuerbare-Energien-Strom mit gleitender Marktprämie eingeführt werden.
Vor diesem Hintergrund hat die französische Umwelt- und Energieministerin Ségolène Royal am 16. Januar den Vertretern der Erneuerbare-Energien-Branche den Stand der Vorbereitung zu den auf diesem Gesetz aufbauenden Durchführungsverordnungen vorgestellt, die im zweiten Quartal ausgearbeitet und bis zum Sommer verabschiedet werden sollen.
Um die Ausarbeitung dieser Verordnungen besser zu begleiten, werden im ersten Quartal drei Arbeitsgruppen eingesetzt, die über den Umgang mit negativen Preisen, die Berechnung der Marktprämie und die Umsetzung der Prämiendegression beraten werden.
Ségolène Royal hat dabei erneut bekräftigt, dass die gesicherte Einspeisevergütung für kleine Anlagen und noch nicht marktreife Technologien beibehalten werde, während größere Anlagen durch eine gleitende Marktprämie zusätzlich zum Marktpreis gefördert werden sollen.
Anhebung des Solarstrom-Einspeisetarifs für kleine gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen geplant
In Bezug auf die Photovoltaik erinnerte die Ministerin zudem an ihr Versprechen, eine Anhebung des Solarstrom-Einspeisetarifs für Photovoltaikanlagen in vereinfachter Gebäudeintegration mit einer Nennleistung von maximal 100 kWp vorzunehmen, um wieder Projekte in diesem Bereich anzustoßen.
Darüber hinaus sollen zeitnah die Schlussfolgerungen aus der Arbeitsgruppe zum Thema Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom einschließlich der ersten Testfelder bekannt gegeben werden.
Zusätzliche Photovoltaik-Ausschreibung für die Überseegebiete
Zusätzlich wird es eine gesonderte Photovoltaik-Ausschreibung für die Überseegebiete neben der am 27. November 2014 veröffentlichten Ausschreibung für Photovoltaik-Anlagen über 250 kWp geben, die unter anderem die Entwicklung von 200 MW Photovoltaik-Freiflächenanlagen umfasst.
Konferenz zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen am 14. April 2015 in Paris
Insbesondere der Neuausgestaltung des Förderrahmens von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Frankreich und Deutschland wird sich eine Fachkonferenz des deutsch-französischen Büros für erneuerbare Energien (DFBEE) am 14. April 2015 im französischen Energie- und Umweltministerium in Paris widmen, die es deutschen und französischen Akteuren aus Behörden, Unternehmen, Verbänden und Finanzinstituten beiderseits des Rheins ermöglichen wird, das Thema „Die Zukunft der Photovoltaik-Freiflächenanlagen: Umsetzung von Projekten auf der Grundlage eines neuen Rechtsrahmens in Deutschland und Frankreich“ zu diskutieren.
Neben der Weiterentwicklung des Rechtsrahmens für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland und Frankreich stehen dabei auch die Finanzierung und Planung von solchen Projekten einschließlich innovativer Geschäftsmodelle und der Vereinbarkeit mit umwelt- und landwirtschaftlichen Belangen im Fokus dieses deutsch-französischen Austausches.
Details zur Konferenz zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen: http://enr-ee.com
Weitere Informationen zum französischen Markt unter: http://www.dfbee.eu
05.02.2015 | Quelle: Deutsch-französisches Büro für erneuerbare Energien (DFBEE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH