Goldbeck Solar: Photovoltaik-Unterkonstruktion aus Kunststoff- und Stahlkomponenten bietet beträchtlichen Preisvorteil

Ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Chemieunternehmen BASF und dem Formenbauer Ensinger brachte 2012 eine neue Unterkonstruktion für Photovoltaik-Dachanlagen hervor.

Sunolution besteche – das zeige die Praxis mit 25 Megawatt bebauter Dachfläche – durch kurze Montagezeiten, geringes Gewicht, einen cleveren Materialmix und den unschlagbaren Preis, berichtet die Goldbeck Solar GmbH (Hirschberg) in einer Pressemitteilung.
Für einen Großteil der Projekte hätte Goldbeck Solar ohne das selbst entwickelte Produkt nicht den Zuschlag bekommen, betont das Unternehmen. Bereits 25 Megawatt Solardach seien mit der neuen Unterkonstruktion bestückt worden – mit 30 Prozent Kostenvorteil gegenüber klassischen Metallsystemen.

Mehr als 50 Prozent Kunststoff-Anteil
Das Gemeinschaftsprojekt der drei Firmen setzt auf einen patentierten Materialmix aus einem Polyamid-Kunststoff und verzinkten Stahlkomponenten.
„Durch den Kunststoff-Anteil von mehr als 50 Prozent ist unser System deutlich leichter als andere“, rechnet Björn Lamprecht vor, Geschäftsführer bei Goldbeck Solar.
Er vergleicht den innovativen Materialmix mit den Entwicklungen in der Autoindustrie. Auch hier erobern leichte und robuste Kunststoffelemente mehr und mehr die Karosserien von Neuwagen.
Inklusive Ballastierung komme die Goldbeck-Unterkonstruktion auf etwa 20 Kilogramm pro Quadratmeter. Netto wiege das Gestell nur elf Kilogramm. Das spare außerdem Kosten und Emissionen beim Transport. Trotz des geringen Gewichts widerstehen die Komponenten laut Anbieter einer Schneebelastung von 2,4 Kilonewton pro Quadratmeter und den Windklassen eins bis vier.
Damit seien auch Dächer bebaubar, die bisher nicht für eine Photovoltaik-Anlage in Frage kamen. Angewendet wurde die Neuentwicklung bisher vor allem bei Projekten auf Trapezdächern, aber grundsätzlich seien auch Dächer mit Dachhaut geeignet. Inklusive Bitumen-, Grün- und Kiesdächern.
Lamprecht sieht die Stärke seines Unternehmens in seinem ganzheitlichen Ansatz. „Von Haus aus verfügen wir über Know-how in Statik und Bauphysik“, erläutert der Geschäftsführer. Denn Goldbeck Solar entstand 2001 als Tochterunternehmen des Bauplaners Goldbeck.

Polyamid widersteht UV-Strahlung und anderen Witterungseinflüssen
Kunststoff-Spezialist BASF hat einen wichtigen Teil beigetragen: Das Polyamid „Ultramid“ widerstehe mindestens 20 Jahre lang UV-Strahlung und anderen Witterungseinflüssen und behalte dabei sogar sein elegantes Schwarz.
„Unseren Kunden ist ihr Dach heilig. Deswegen arbeiten wir ohne Dachdurchdringung und auch in der Montagephase ohne dass die Dachhaut beschädigt wird“, betont Lamprecht. Zur Serienreife brachte das Projekt der Formenbauer Ensinger, der ein rationelles Fertigungsverfahren für Sunolution entwickelte.
Die dachschonende und rasche Montage funktioniere wegen des cleveren Stecksystems, bei dem die meisten Teile bereits vorfixiert sind.
„Um die Unterkonstruktion anzubringen, muss nicht mehr gesägt oder gebohrt werden“, sagt Lamprecht. Damit würden Metallspäne auf den Dächern vermieden, die sich festtreten und Löcher in den Dachmaterialien verursachen können. Ein erfahrenes Team könne die einfache Konstruktion ein Drittel schneller aufbauen, als andere Stecksysteme.
Je nach Beschaffenheit und Qualität des Dachs, setzt Goldbeck eine intelligente Lastverteilung ein. Ist der Untergrund weniger stabil, können die Fachleute Punktlasten auf Linien oder Flächen verteilen. Das geschieht, indem mehr oder weniger Kunststoff-Füßchen angebracht werden. So findet eine optimale Gewichtsverteilung auch bei bauphysikalisch schwachen Gebäuden statt. Zusätzlich ist sowohl eine Ausrichtung nach Süden, als auch eine Ost-West-Ausrichtung möglich und wirtschaftlich.

Goldbeck Solar setzt verstärkt auf PV-Anlagen auf industriellen Flachdächern
Goldbecks Unterkonstruktionen sind blitzstromtragfähig und garantieren einen freien Wasserabfluss auf dem Dach, weil es wenige Berührungspunkte mit der Dachfläche gibt, so das Unternehmen. „Dadurch gibt es weder Pfützen noch Algen“, erläutert Lamprecht. Auch die Anforderungen des Brandschutzes sind erfüllt, zusätzlich ist Sunolution TÜV-geprüft.
Parallel zum Geschäft mit Freilandanlagen, setzt Goldbeck Solar jetzt verstärkt auf PV-Dachanlagen auf industriellen Flachdächern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Strategisches Ziel sind zehn Megawatt neu verbaute Dachanlagen pro Jahr.
Eines der jüngsten Projekte war beispielsweise eine Dachanlage auf einem Logistikzentrum des Lebensmitteleinzelhändlers Norma.

12.05.2015 | Quelle: Goldbeck Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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