Photovoltaik in Jordanien: Zweite Ausschreibungsrunde endet mit den bisher niedrigsten Solarstrom-Preisen

Die Ergebnisse der zweiten Runde der jordanischen Solar-Ausschreibung liegen jetzt vor. Nach Angaben des Solarindustrie-Verbands des Mittleren Ostens (MESIA) haben 24 Unternehmen Gebote eingereicht. Die vier Sieger können ein Photovoltaik-Projekt mit jeweils 50 Megawatt (MW) umsetzen, nachdem ihr Vorschlag wirtschaftlich und technisch geprüft ist.

6-8 Cent pro kWh Solarstrom könnte der neue Richtwert für Photovoltaik-Kraftwerke im Mittleren Osten werden
Die durchschnittlichen Preisgebote in Runde zwei sind mehr als 50 % niedriger als in Runde eins und spiegeln die dramatischen Photovoltaik-Kostensenkungen in Jordanien wider. Das Siegergebot ist nur 10 % vom Rekordpreis der 200-MW-Ausschreibung der DEWA (Dubais Versorgungsbehörde für Strom und Wasser) entfernt und lässt vermuten, dass 6-8 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom der neue Richtwert für Photovoltaik-Kraftwerke in den stabilen Märkten des Mittleren Ostens wird.
ACWA Power International (Saudi-Arabien) hat ausnahmsweise einmal nicht das niedrigste Gebot abgegeben. Dieses stammt von GI Karnomourakis SunRise, einem kleinen griechischen Photovoltaik-Unternehmen, das 2006 gegründet wurde. Es hat bisher nur Projekte in Griechenland umgesetzt, aber noch nie eines in dieser Größenordnung.

Fotowatio/ALJ könnte führender Akteur im Solar-Markt der MENA-Region werden
Wie bereits bei der DEWA-Ausschreibung zeigte Fotowatio/ALJ auch dieses Mal, dass es sehr aggressive Gebote für Photovoltaik-Kraftwerke machen kann. Mit der finanziellen Unterstützung von Abdul Latif Jamil (ALJ) und der Erfahrung von Fotowatio (FRV) als unabhängiger Stromerzeuger könnten die Partner in den kommenden Jahren ein führender Akteur im Photovoltaik-Markt der MENA-Region werden, betont MESIA.
Ein weiterer Name, den es zu beobachten gilt, ist Saudi Oger. In der DEWA-Ausschreibung noch an letzter Stelle, landete das Unternehmen in Jordaniens Ausschreibung unter den Top 4.

Photovoltaik kann mit Kosten anderer Arten der Stromerzeugung gut mithalten
Die Ergebnisse in Jordanien sind ein starkes Signal für weitere Photovoltaik-Märkte der Region, insbesondere Saudi-Arabien. Riad könne jetzt erkennen, dass Photovoltaik inzwischen wirtschaftlich mit anderen Arten der Stromerzeugung gut mithalten kann. Wenn Saudi-Arabien dem Beispiel Ammans folge, werde der Photovoltaik-Markt des Mittleren Ostens aufblühen wie nie zuvor, betont MESIA.

19.05.2015 | Quelle: MESIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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