Mainauer Deklaration 2015: Nobelpreisträger rufen zum Klimaschutz auf

Am 03.07.2015, dem Abschlusstag der 65. Lindauer Nobelpreisträger-Tagung, präsentierten und unterzeichneten auf der Bodenseeinsel Mainau über 30 Nobelpreisträger eine Erklärung zum Klimawandel. In der „Mainauer Deklaration 2015“ heißt es, „dass die Nationen der Welt die Chance der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 nutzen und entschlossen handeln müssen, um die künftigen Emissionen weltweit zu begrenzen.“

Auf der 21. UN-Klimakonferenz soll eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden.

Eindringliche Warnung vor den Folgen des Klimawandels
Nach den jüngsten klimapolitischen Beschlüssen der G7-Staaten sowie der dem Umwelt- und Klimaschutz gewidmeten Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus ist die Deklaration der Nobelpreisträger eine weitere eindringliche Warnung vor den Folgen des Klimawandels. „Wenn wir dem nicht entgegensteuern, so wird die Erde schließlich nicht mehr in der Lage sein, den Bedürfnissen der Menschheit gerecht zu werden und unsere ständig zunehmende Nachfrage nach Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Und dies wird zu einer umfassenden menschlichen Tragödie führen“, heißt es im Deklarationstext.

Initiative naturwissenschaftlicher Nobelpreisträger
Die Erklärung geht auf eine Initiative naturwissenschaftlicher Nobelpreisträger zurück. Die Lindauer Nobelpreisträgertagung war zuletzt 1955 Anlass für eine gesellschaftspolitische Positionierung von Nobelpreisträgern. Mit der Mainauer Erklärung unterzeichneten damals auf Initiative des Physiknobelpreisträgers Otto Hahn insgesamt 51 Nobelpreisträger einen Appell zur friedlichen Nutzung der Kernenergie und warnten vor den Gefahren der militärischen Nutzung der Kernenergie.

Generationenübergreifender und interkultureller Austausch
An der 65. Lindauer Nobelpreisträgertagung nahmen 65 Laureaten teil. Neben zahlreichen Medizinern, Physikern und Chemikern zählten auch der indische Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka zu den Rednern.
Die einwöchige Tagung dient dem generationenübergreifenden und interkulturellen Austausch. Gegründet wurden die Tagungen 1951 durch Lennart Graf Bernadotte af Wisborg und die Lindauer Stadträte Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade. Der Abschlusstag findet seither traditionell auf der Insel Mainau statt.

06.07.2015 | Quelle: Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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