Europas größtes Effizienzhaus-Plus in Frankfurt/Main eröffnet; Projekt soll bundesweite Maßstäbe setzen

Deutschland setzt sich beim Klimaschutz und der Energiewende ambitionierte Ziele. Ein am 08.07.2015 von Bundesbauministerin Barbara Hendricks und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnete Aktiv-Stadthaus soll neue Maßstäbe beim energieeffizienten Wohnen setzen.

Es sei das erste Mehrfamilienhaus mit 74 Wohneinheiten, das im Effizienzhaus-Plus-Standard in Europa gebaut wurde, berichten das BMUB und die ABG FRANKFURT HOLDING GmbH in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Haus erzeugt mehr Energie, als die Bewohner verbrauchen
„Es freut mich, heute dieses große Mehrfamilienhaus als ein weiteres Pilotprojekt in meiner Netzwerkinitiative Effizienzhaus Plus begrüßen zu können“, sagte Hendricks. „In Frankfurts Zentrum bereichert dieser innovative Neubau das Stadtbild, schafft notwendigen bezahlbaren Wohnraum und erzeugt gleichzeitig über ein Jahr mehr Energie, als deren Bewohner für Heizung, Warmwasser, Hausstrom und Mobilität verbrauchen. Damit übertrifft das Haus schon jetzt die hohen klima- und energiegerechten Anforderungen, die die Europäische Union ab 2021 für neue Wohngebäude vorsieht.“
Mit dem Projekt „Speicherstraße“ setze Frankfurt wieder Maßstäbe, ergänzt Feldmann, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der ABG FRANKFURT HOLDING ist. „Frankfurt positioniert sich mit diesem Projekt erneut als Stadt der Energiewende und des wissenschaftlichen Fortschritts.“

330 Photovoltaik-Module an der Fassade und 1.000 Hocheffizienz-Module auf dem Dach
Solarstrom erzeugt das Haus über 330 Photovoltaik-Module an der Fassade und rund 1.000 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. Er wird in einer Batterie im Keller gespeichert und kann somit auch nachts genutzt werden. Wärme und Warmwasser werden über eine Wärmepumpe bereitgestellt, die mit dem eigenen Solarstrom betrieben wird. Die Wärmepumpe nutzt als Wärmequelle den nahegelegenen Abwasserkanal.
Die Bauweise des Hauses ist auf einen möglichst geringen Energieverbrauch ausgelegt. Über ein Display kann jeder Mieter den jeweiligen Energieverbrauch mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Ziel ist es, Erzeugung und Verbrauch aufeinander abzustimmen, ohne dass die Mieter sich dabei einschränken müssen. Dadurch soll die Eigennutzung des erzeugten Stroms erhöht und der Bezug von externem Strom aus dem öffentlichen Netz möglichst gering gehalten werden.

Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen
Abgerundet wird das Konzept durch ein Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen. Die Fahrzeuge erhalten den zum Fahren benötigten Strom ebenfalls aus der Batterie des Gebäudes.
Neben hohen Lebensqualitätsstandards soll der Neubau auch zum sparsamen und klimagerechten Umgang mit Energie einladen. Die Nachfrage von Mietinteressenten sei hoch: „Das ist ein Beleg dafür, dass energieeffizienter, klimagerechter Wohnraum bereits heute zu marktgängigen Mietkonditionen angeboten werden kann“, so Hendricks.

12.07.2015 | Quelle: BMUB, ABG FRANKFURT HOLDING GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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