EnergyTrend: Erweiterung der Photovoltaik-Produktionskapazitäten im zweiten Halbjahr wird sich 2016 auf die Märkte auswirken

Indien ist inzwischen der am schnellsten wachsende Photovoltaik-Markt und hat Großbritannien als eines der drei wichtigsten Exportländer für chinesische Solarmodule ersetzt, berichtet EnergyTrend, eine Abteilung von TrendForce (Taipeh, Taiwan).

Laut dem neuesten Bericht des Marktforschungs-Unternehmens hat die chinesische Photovoltaik-Industrie im letzten Halbjahr PV-Module mit 12 Gigawatt exportiert. Davon gingen mehr als 6 GW nach Japan, Indien und in die USA.
“Im zweiten Halbjahr 2015 erwarten wir eine hohe Photovoltaik-Nachfrage in China, den USA, Japan und Indien“, sagte die Analystin Corrine Lin. Dies werde dafür sorgen, dass die Produktionskapazitäten von großen und kleineren Solarzellen- und Modulherstellern voll ausgelastet werden.

Photovoltaik-Unternehmen bauen ihre Produktion aus
Da die Maßnahmen der EU und der USA gegen Photovoltaik-Importe aus China hauptsächlich auf Solarzellen und Module abzielen, beziehen große und vertikal integrierte Hersteller diese Produkte in ihre Expansionspläne im Ausland mit ein.
Auch in Indien wächst der PV-Markt kräftig, und viele Hersteller wollen im Land selbst produzieren. Je mehr große Photovoltaik-Unternehmen im Ausland aktiv werden (z.B. in neue Fabriken investieren, ihre Produktion verlagern, mit ausländischen Unternehmen kooperieren), desto mehr schwächen sie Chinas Vorherrschaft in der weltweiten PV-Produktion.
Andererseits reifen Photovoltaik-Produktionscluster in aufstrebenden Märkten wie Indien, Malaysia und Thailand, betont EnergyTrend.
Große Hersteller wie Trina, Jinko und JA Solar haben ihre Produktion deutlich aufgestockt und sorgen damit für ein größeres Angebot im Photovoltaik-Weltmarkt.

Preisdruck lastet auf kleineren Hersteller
Kleinere Hersteller sind auf Aufträge von großen Unternehmen angewiesen und stehen unter einem enormen Preisdruck, wenn ein Überangebot auf dem Markt herrscht und die Preise in der Nebensaison stark schwanken.
Für Solarzellen-Hersteller aus Taiwan wird es schwierig, die Preise für ihre Produkte zu erhöhen, da sie mit großen PV-Unternehmen konkurrieren, die im Ausland tätig sind und die Schutzzölle umgehen können.
Daher müssen sie im zweiten Halbjahr flexiblere Strategien anwenden. EnergyTrend rechnet auch mit weiteren Konsolidierungen, z.B. Fusionen zwischen großen und kleineren Unternehmen bzw. zwischen Modul- und Solarzellen-Herstellern.

26.08.2015 | Quelle: EnergyTrend | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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