WEMAG-Batteriespeicher von Younicos nach einjährigem Betrieb erfolgreich

Am 22.09.2015 hat die WEMAG AG in Schwerin die Bilanz ihres 5-Megawatt-Batteriespeichers ein Jahr nach dessen Inbetriebnahme vorgestellt. Wemag, Betreiber der 5-Megawatt Lithium-Ionen-Anlage, gewann alle Primärregelleistungs-Ausschreibungen für die der Großspeicher mitgeboten hatte und erzielte damit durchschnittlich einen Erlös von 3.810 Euro pro Megawatt.

Europas erster kommerzieller Batteriespeicher ging Mitte September 2014 ans Netz.
Die vom Berliner Netz- und Speicherspezialisten Younicos konzipierte vollautomatische Anlage gleicht kurzfristige Schwankungen in der Netzfrequenz des Stromnetzes aus und sorgt so dafür, dass Solar- und Windstrom sicher in das Stromnetz integriert werden können.

Großspeicher erzielt Erlöse durch Beteiligung am Primärregelleistungsmarkt
Nach einer Anschubfinanzierung durch das Innovationsprogramm des Bundesumweltministeriums in Höhe von 1,3 Millionen Euro bewährte sich der leistungsstarke Speicher von Beginn an. Seit der ersten Beteiligung am Primärregelleistungsmarkt am 22. September 2014 erwirtschaftet der Großspeicher Erlöse. Seither hat sich die WEMAG mit der Batterie 47 Mal an der Primärregelleistungsausschreibung beteiligt.
„Der Speicher erhielt bei jeder Teilnahme den Zuschlag durch den zuständigen Übertragungsnetzbetreiber und konnte die Anforderungen störungsfrei erbringen“, führt Thomas Pätzold, Technischer Vorstand der WEMAG, aus. Der durchschnittliche Leistungspreis, der für die 47 Vermarktungseinheiten erzielt wurde, liegt bei 3.810 € pro Megawatt.

Umsätze weit über den Erwartungen
„Dank stabiler Preise am Primärregelleistungsmarkt und eines optimierten Gebotsverfahrens durch unseren Energiehandel erwirtschaftet der Batteriespeicher ein Jahr nach Inbetriebnahme Umsätze, die weit über den Erwartungen im Zeitpunkt der Investitionsentscheidung liegen“, so Pätzold weiter.
„Und das, obwohl ein Megawatt Leistung noch nicht durch die vier Übertragungsnetzbetreiber präqualifiziert wurde. Wir haben alle erforderlichen technischen Voraussetzungen erfüllt und sind zuversichtlich, bald auch die vollen fünf Megawatt vermarkten zu können und damit unsere Erlöse zu steigern“, kündigt Pätzold an.

„Batteriespeicher, die nicht über einen Pool im Verbund mit konventionellen Kraftwerken vermarktet werden, werden am Markt noch systematisch benachteiligt. Obwohl sie nachweislich das Stromsystem entlasten, während die Must-run Leistung konventioneller Kraftwerke die Leitungen für saubere Energie verstopft“, so Clemens Triebel, Vorstandsmitglied bei der Berliner Younicos AG.
Die Übertragungsnetzbetreiber stellen derzeit die Weichen für die kommenden Jahre und prüfen die zu erbringenden Rahmenbedingungen sehr genau. Auch für die Zukunft lassen die Marktentwicklung sowie die bisherigen Vergrößerungen der Regelzone stabile Preise für die Primärregelenergie erwarten. Das macht deutlich, dass sich Batteriespeicher im Wettbewerb mit konventionellen Kraftwerken durchsetzen können.
„Die WEMAG zeigt, dass sich intelligente Kurzzeitspeicher schon heute aus betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht lohnen. Mit der systematischen Benachteiligung von Speichern machen wir die Energiewende unnötig teuer. Deutschland hängt da leider international mittlerweile hinterher. In Amerika etwa wird längst auch Schnelligkeit und Präzision honoriert“, so Clemens Triebel weiter.
Younicos hat den Speicher innerhalb von zwölf Monaten schlüsselfertig errichtet. Im Inneren des etwa turnhallengroßen Gebäudes speichern 25.600 Lithium-Manganoxid-Zellen Strom in Millisekunden. Fünf jeweils vier Tonnen schwere Mittelspannungs-Transformatoren verbinden das Kraftwerk sowohl mit dem regionalen Verteilnetz als auch mit dem nahe gelegenen 380-kV-Höchstspannungsnetz.

23.09.2015 | Quelle: WEMAG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen