Windtestfeld nimmt Formen an

Foto: Guido Bröer
Solarthemen 456. Im neuen kommunalen Windtestfeld Nord in der Gemeinde Südermarsch bei Husum sind 6 von 7 Stellplätzen für innovative Windkraftanla­gen ver­pachtet worden.

Mit dem neuartigen 3,4-MW-Zweiflügler der SkyWind GmbH geht jetzt die erste Anlage in den regulären Testbetrieb über. Die SkyWind-Turbine, die bereits vor einem halben Jahr errichtet wurde, war denn auch eine der Attraktionen der Husumer Windmesse in der vergangenen Woche. Nicht nur durch ihr seit den Erfahrungen mit der Pilotanlage Growian nicht mehr in dieser Größenordnung realisiertes Zweiflügelprinzip sticht die Anlage aus der Konkurrenz hervor. Sie ist so konstruiert, dass der Turm dank eines integrierten Hebesystems zugleich als Kran dient, was Vorteile zum Beispiel an schwer zugänglichen Waldstandorten bringen soll. Gern würde der technische Geschäftsführer Frank Richert neben dem Prototypen eine zweite SW 3.4 auf dem neuen Testfeld errichten, um das innovative Kraftwerkskonzept zu demonstrieren. Alle elektrischen Komponenten einschließlich eines Vollumrichters sind aus der Anlage heraus in einen Container verlagert worden. Die Idee ist, dass mehrere Rotoren in einem gemeinsamen Kraftwerksblock zusammengefasst werden, um so Kosten zu sparen. Bis Ende kommenden Jahres soll in der Südermarsch laut dem Geschäftsführer der Windtestfeld Nord GmbH, Holger Arntzen, neben der SkyWind jeweils eine Anlage der Hersteller Enercon, Nordex, GE, Siemens und Senvion errichtet werden. „Die Flächen sind sehr begehrt, denn wir können hier 4000 Volllaststunden garantieren – das sind fast Offshore-Verhältnisse“, sagt Arntzen. Bevorzugt würden Unternehmen, die Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein schaffen. Die Testfeld-Gesellschaft, die die Flächen verpachtet, wird von den angrenzenden Kommunen, Stadtwerken, dem Kreis Nordfriesland, der Husumer Messegesellschaft, der FH Flensburg und dem Zertifizierer DNV GL gebildet. Im Gegensatz zu anderen Testfeldern, wo Anlagen nach 5 Jahren wieder abgebaut würden, sei die Betriebsdauer in der Südermarsch auf 10 Jahre begrenzt, so Arntzen. Dadurch werde der Betrieb der Anlagen für unabhängige Betreibergesellschaften attraktriv gemacht.Text: Guido Bröer

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