Klimagipfel in Paris: Staaten verständigen sich auf Verhandlungstext; Weitere Vorbereitungen bei der „Pre-COP“ im November

Bei den am 23.10.2015 zu Ende gegangenen Klimaverhandlungen in Bonn haben sich die Staaten auf den Verhandlungstext für den Klimagipfel in Paris (30.11.-11.12.2015) verständigt.

Auf dieser Grundlage sei eine Einigung möglich, berichtet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in einer Pressemitteilung. Der Text enthalte allerdings noch sehr viele Optionen, sei lang und kompliziert.
"Das Signal der Staatengemeinschaft ist klar: Wir wollen in Paris ein Abkommen erreichen, und wir haben nun eine gemeinsame Grundlage dafür. Damit übernehmen wir auch gemeinsam Verantwortung für den Text. Klar ist, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben, bevor der Text einigungsfähig ist", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

Mehr als 150 Staaten legen geplante Beiträge zum neuen Klimaschutzabkommen vor
Mittlerweile haben mehr als 150 Staaten, die für über 90 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind, ihre geplanten Beiträge zum neuen Klimaschutzabkommen vorgelegt. "Dies ist eine bisher einmalige Menge konkreter Klimaschutzbeiträge der Weltgemeinschaft. Damit ist eine Basis geschaffen, in Paris ein umfassendes Klimaabkommen mit Beiträgen aller Staaten zu beschließen", so Hendricks.

"Wir brauchen eine Transformation hin zu einer klimaverträglichen Weltwirtschaft, die vollständig auf fossile Energien verzichtet und gut gegen Veränderungen des Klimas gewappnet ist. Studien zeigen, dass die bislang vorgelegten Beiträge zu deutlich weniger Emissionen führen werden. Aber sie reichen noch nicht aus, um die 2-Grad-Obergrenze einzuhalten. Deshalb setzt sich Deutschland seit Monaten intensiv dafür ein, in das neue Klimaschutz-Abkommen einen Ambitionsmechanismus einzubauen, eine Regelung, nach der Staaten alle fünf Jahre überprüfen müssen, welche zusätzlichen Beiträge sie leisten können. Diese Idee wurde in Bonn inzwischen von vielen Staaten unterstützt", betont die Ministerin.

"Pre-COP": Rund 80 Staaten beraten Einigungsmöglichkeiten im Vorfeld der Klimakonferenz
Vom 8. bis 10. November 2015 findet in Paris die "Pre-COP" statt. Dort werden rund 80 Staaten auf politischer Ebene Einigungsmöglichkeiten für den Klimagipfel auf der Basis des jetzt in Bonn vereinbarten Textes beraten. Dies geschieht auf Einladung der künftigen Präsidentschaft Frankreichs. Die Klimakonferenz in Paris wird am 30. November mit einer Sitzung der Staats- und Regierungschefs eröffnet.

26.10.2015 | Quelle: BMUB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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