Herbstprognose: Energieverbrauch wird 2015 steigen; Erneuerbare legen mit 9 % am stärksten zu, Solarenergie um 5 %

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnet in laufenden Jahr mit einem Anstieg des Energieverbrauchs in Deutschland um etwa 1,7 Prozent auf rund 13.360 Petajoule (PJ) oder 456 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE).

Wie die AG Energiebilanzen in ihrer traditionellen und meist sehr präzisen Herbstprognose ausführt, werden die erneuerbaren Energien mit einen Zuwachs von knapp 9 Prozent am stärksten zulegen.
Es folgt aufgrund der gegenüber der im Vorjahr kühleren Witterung und dem damit höheren Wärmebedarf das Erdgas mit einem Plus von etwa 8,5 Prozent.

Ausbau der Erneuerbaren führt zu einem Rückgang des Steinkohleneinsatzes bei der Stromproduktion
Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung führte zu einem Rückgang des Steinkohleneinsatzes in Kraftwerken um etwa 1,4 Prozent. Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag um insgesamt 9 Prozent.

Photovoltaik und Solarthermie legen rund 5 % zu, Wind an Land um 56 %
Die Entwicklung bei den einzelnen Energieträgern spiegelt die starke Abhängigkeit von den jeweiligen Witterungsverhältnissen wider. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg um 9 Prozent. Außergewöhnlich gute Windverhältnisse sowie der weiterhin hohe Anlagenzubau sorgten für einen Zuwachs bei der Windstromerzeugung an Land und auf See um 52 Prozent. Der Beitrag der Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) nahm um etwa 5 Prozent zu.
Der Mineralölverbrauch wird in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Während der Verbrauch an Steinkohle um rund 2 Prozent zurückgeht, wird es bei der Braunkohle ein leichtes Plus von knapp einem Prozent geben. Der Beitrag der Kernenergie wird weiter sinken.
„Die Höhe des Energieverbrauchs in Deutschland wurde 2015 im Wesentlichen von den Witterungsbedingungen geprägt“, erklärte Hans-Joachim Ziesing vom Vorstand der AG Energiebilanzen. „Der Zuwachs bei den erneuerbaren Energien geht vor allem auf die höhere Stromproduktion der Windanlagen an Land und auf See zurück.“
Der Ausfuhrüberschuss beim Strom erreichte eine Höhe von 129 PJ (36 TWh) und damit bereits nach neun Monaten den Wert des gesamten Vorjahres.

04.11.2015 | Quelle: AG Energiebilanzen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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