Erste Entscheidung gefallen: EU-Kommission hält an Solarmodul-Preisindex fest

Die Europäische Kommission hat am 07.01.2016 die Ergebnisse einer im Mai 2015 eingeleiteten Untersuchung bekannt gegeben und hält am Solarmodul-Preisindex fest

. Gegenstand der von EU ProSun beantragten Überprüfung waren die Modulpreisindizes von Bloomberg New Energy Finance, die als Grundlage zur Bestimmung des Mindestimportpreises für chinesische Solarmodule in Europa dienen.
Die EU-Kommission erkenne damit die Realitäten an, berichtet die Solar Alliance for Europe (SAFE): Chinesische Hersteller von Solarzellen und –modulen seien Marktführer, und die Handelsbarrieren hätten zu einer Verteuerung der Modulpreise geführt.
„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Kommission so zügig und sachgerecht entschieden hat. Die Behauptung der Antragsteller, chinesische Unternehmen seien überrepräsentiert und verfälschten das Preisniveau, hat sie klar widerlegt. Brüssel hat die Marktrealität anerkannt, dass chinesische Hersteller einen Löwenanteil der Produktion auf sich vereinen und dass sich das am besten in dem gewählten weltweiten Preisindex widerspiegelt“, kommentiert Dr. Holger Krawinkel, Sprecher der Solar Alliance for Europe.

SAFE: Mindestpreise und Zölle haben verheerende Wirkung auf die Modulverkaufspreise
„Die Untersuchung demonstriert zugleich die verheerende Wirkung von Mindestpreisen und Zöllen auf die Modulverkaufspreise. Denn die Durchschnittswerte lagen Anfang 2013 und Ende 2014 fast auf dem gleichen Niveau, trotz der im gleichen Zeitraum erzielten hohen Kostensenkungen in der Fertigung. Mindestpreise und Zölle müssen endlich wegfallen, damit wir wieder zu einer realistischen Preisbildung kommen. Wir freuen uns, dass die britische Regierung das erkannt hat und sich aktiv für eine Abschaffung einsetzt“, so Krawinkel.
Die britische Energieministerin Andrea Leadsom und ihre zuständige Staatssekretärin Amber Rudd hatten die Kommission aufgefordert, die Mindestimportpreise für chinesische Solarmodule umgehend auszusetzen. „Eine ähnliche Initiative seitens der deutschen Bundesregierung wünschen wir uns sehr“, betont Krawinkel.

Expiry Review muss bis spätestens März 2017 abgeschlossen werden
Die europäische Kommission hatte Anfang Dezember 2015 ein so genanntes „Expiry Review“ eingeleitet, um die geltenden Maßnahmen zu überprüfen. Die Untersuchung, für die sich mehr als 120 Unternehmen und Verbände aus Europa und China als interessierte Partei registriert haben, muss bis spätestens März 2017 abgeschlossen werden.
Zum offiziellen Dokument der Kommission geht es hier.
 
08.01.2016 | Quelle: Solar Alliance for Europe (SAFE); Bild: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen