BEE: Fünf Jahre Fukushima; Energiewende kommt nur schleppend voran

Unmittelbar nach dem GAU in Fukushima am 11. März 2011 erließ die damalige Bundesregierung ein Atom-Moratorium und änderte im darauffolgenden Juni das Atomgesetz. Acht AKW gingen danach sofort vom Netz, die neun übrigen sollen schrittweise bis 2022 abgeschaltet werden. Die damalige schwarz-gelbe Koalition bestätigte und beschleunigte damit den Atomausstieg der rot-grünen Regierung von Gerhard Schröder aus dem Jahr 2000. Doch die damals proklamierte Energiewende, die den Atomausstieg flankieren sollte, lässt auf sich warten, so der Bundesverband Erneuerbare Energie.

Rahmenbedingungen für Photovoltaik und Bioenergie verschlechtert
Statt zu beschleunigen werfe die Bundesregierung dem Ausbau Erneuerbarer Energien Knüppel zwischen die Beine. 2012 wurden die Rahmenbedingungen für die Photovoltaik deutlich verschlechtert, 2014 für die Bioenergie und 2016 soll es nun der Windenergie an den Kragen gehen, warnt der BEE.
Erneuerbare Energiequellen könnten die Atomkraft, die immer noch 15 Prozent des Stromverbrauchs deckt, bis 2022 mehr als ersetzen und somit darüber hinaus auch aktiv zum Klimaschutz beitragen. Jedoch sehen die Pläne der Bundesregierung lediglich einen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Höhe von 9 Prozentpunkten bis 2022 vor, womit nicht einmal der Atomausstieg CO2-neutral ausgeglichen werden könnte.
„Der Atomausstieg ist erst zur Hälfte geschafft. Nur dank der Erneuerbaren Energien konnte der Wegfall der Atomkraftwerke klimaneutral gelingen“, sagt BEE-Geschäftsführer Hermann Falk.

Deutschland wurde von Ländern wie Japan, China und den USA beim Ausbau der Solarenergie weit überholt
„Die EEG-Novelle darf dies auf halber Strecke nun nicht abwürgen. Weltweit gesehen ist die Energiewende mittlerweile ein internationaler Wachstumsmarkt. Deutschland hat viele Nachahmer gefunden und wurde von Ländern wie Japan, China und den USA z. B. beim Ausbau der Solarenergie weit überholt. Die Investitionen in saubere Energien haben sich in den vergangenen zwölf Jahren weltweit verfünffacht und 2015 ein Rekordniveau von 329 Milliarden Dollar erreicht. Deutschland hat hier technologisch immer noch eine Führungsrolle, die von der Bundesregierung nicht weiter auf Spiel gesetzt werden sollte.“
Laut Bloomberg New Energy Finance müssten bis 2040 insgesamt 5,2 Billionen US-Dollar weltweit in Erneuerbare Energien investiert werden, um das alte Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Notwendig ist nach Ansicht der Finanzexperten vor allem eins: verlässliche politische Rahmenbedingungen.

10.03.2016 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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