Photovoltaik-Forschung: Frank Feldmann und Udo Römer gewinnen SolarWorld Junior Einstein Award 2016
Die Jury des international ausgerichteten Wettbewerbs würdigte die Forscher für ihre bahnbrechenden Arbeiten zu passivierten Kontakten, die bei Silizium-Solarzellen eine beträchtliche Wirkungsgrad-Steigerung ermöglichen.
Feldmanns Ansatz verspricht Potenzial nach oben
Frank Feldmann legte mit seiner Dissertation die Grundlage für den neuen Wirkungsgrad-Weltrekord von 25,1 Prozent für beidseitig kontaktierte Si-Solarzellen. Nach rund 20 Jahren wurde damit der Weltrekord übertroffen und nach Deutschland geholt. „Dies gelang Frank Feldmann mit einem völlig neuen Ansatz, der zudem noch ein deutliches Potenzial nach oben verspricht“, sagte der Jury- Vorsitzende Dr. Holger Neuhaus.
Der von Feldmann entwickelte ganzflächige passivierte Kontakt ist die Besonderheit der am Fraunhofer ISE gefertigten Silizium-Solarzelle. Wurden bisher zur Steigerung des Wirkungsgrads von Solarzellen immer komplexere Strukturen verwendet, so wird beim neuen Konzept der Kontakt auf der Solarzellen-Rückseite ganzflächig und strukturierungsfrei aufgebracht. Verglichen mit den derzeit verwendeten hoch effizienten Solarzellen-Strukturen vereinfacht sich der Herstellungsprozess, und die Effizienz der Solarzellen steigt.
Fünfter SolarWorld Junior Einstein Award für das Fraunhofer ISE
Frank Feldmann zählt zu einem Forscherteam um Dr. Martin Hermle, Abteilungsleiter „Hocheffiziente Siliciumsolarzellen“ am Fraunhofer ISE, das an der „TOPCon“-Technologie (Tunnel Oxide Passivated Contact) arbeitet. Dabei wird der Rückseitenkontakt strukturierungsfrei auf die Solarzellen-Rückseite aufgebracht.
Mit Feldmann geht der fünfte SolarWorld Junior Einstein Award an Nachwuchswissenschaftler des Fraunhofer ISE, nach Oliver Schultz 2008, Paul Gundel 2011, Pierre Saint-Cast 2013 und Michael Rauer 2015.
28.06.2016 | Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE; Bild: SolarWorld AG/Milton Arias | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
