Stromnetz-Entgelte werden 2017 deutschlandweit steigen

Stromkunden in ganz Deutschland müssen im kommenden Jahr mit höheren Kosten rechnen, berichtet der Infodienst

Strom-Report.de (Berlin). Alle vier Übertragungsnetzbetreiber werden ihre Preise erhöhen – zum Teil deutlich.
Die Tennet TSO GmbH, in deren Einzugsgebiet etwa die Hälfte der deutschen Haushalte liegt, rechnet laut Unternehmenschef Urban Keussen mit einem Anstieg um etwa 80 %. Die 50Hertz Transmission GmbH, Netzbetreiber in Ostdeutschland, gibt den Preisanstieg für 2017 mit 45 % an.
Amprion in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz rechnet mit Mehrkosten zwischen 10 und 12 %. Bei TransnetBW in Baden-Württemberg werde der Anstieg bei rund 5 % liegen.

Milliardenkosten für netzstabilisierende Notmaßnahmen
Die Netzbetreiber können mit dem raschen Ausbau von Windkraft und Photovoltaik nicht Schritt halten. Weil das Stromnetz mit den Schwankungen überfordert sei, fallen Kosten in Milliardenhöhe für die Gegenmaßnahmen (Redispatch) an.
Der Hauptanteil des Anstiegs der Netzentgelte von Tennet gehe auf das Konto solcher „netzstabilisierenden Notmaßnahmen“, sagte Keussen. „Nur fünf Prozent sind durch den Netzausbau begründet.“
Für einen 3-Personen-Haushalt wird die Erhöhung im Tennet-Gebiet im kommenden Jahr circa 30 Euro betragen, im 50Hertz-Gebiet etwa 15 Euro.

26.09.2016 | Quelle: Strom-Report.de | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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