THEnergy meldet Kooperationswelle bei Solar- und Wind-Microgrids

Microgrids sind eines der aktuellsten Themen im Kontext der erneuerbaren Energien. Die Microgrid-Unternehmensberatung THEnergy (München) beobachtet ein zunehmendes Interesse an strategischen Partnerschaften in den Hauptsegmenten des Microgrid-Marktes: Solar- bzw. Wind-Diesel-Hybridanlagen und teilautonome Microgrids.

Marktakteure gehen Kooperationen ein
Solar- und Windenergie verschieben die Paradigmen der Stromversorgung in Richtung dezentraler Lösungen. Die Haupttreiber im Segment der teilautonomen Microgrids sind Autarkie und Versorgungssicherheit, wohingegen bei Solar- bzw. Wind-Diesel-Hybridanlagen das Kosteneinsparungs-Potenzial im Vordergrund steht. Gerade in netzfernen Gebieten ist Dieselstrom extrem teuer, und erneuerbare Energien sind in der Regel ohne zusätzliche Anreize wettbewerbsfähig.
Obwohl in letzter Zeit immer mehr Projekte realisiert wurden, sei der Engpass für die weitere Entwicklung immer noch die Marktseite, sagt Dr. Thomas Hillig, Geschäftsführer von THEnergy. Aus diesem Grund seien viele Marktakteure jüngst Kooperationen eingegangen. „Wir sehen zwei Hauptzielrichtungen für Kooperationen: Marktzugang und Technologieoptimierung durch die Bündelung von komplementären Lösungen“, so Hillig.

Beispiele für Kooperationen im Microgrid-Sektor
Auf der Technologieseite haben sich ABB und Samsung sowie Ideal Power mit LG Chem bzw. Aquion Energy zusammengetan, um spezifische Microgrids mit Energiespeichern anzubieten. Die Wechselrichter-Hersteller Fronius und Victron bündeln ebenfalls ihre Kräfte im Microgrid-Sektor. Für größere Anlagen hat Schneider Electric eine Controller-Lösung in Kooperation mit DEIF entwickelt.
Teilweise verfolgen Kooperationen auch unterschiedliche Stoßrichtungen: Bei Caterpillar und First Solar ist es so, dass Caterpillar aus Technologieperspektive seine Expertise für Diesel-Generatoren einbringt und aus Marktperspektive ein Lieferant für die Bergbau-Industrie ist – ein Hauptzielmarkt für viele Microgrid-Akteure. First Solar steuert seine Photovoltaik-Kompetenz bei.

Kooperationen können über rein strategische Partnerschaften hinausgehen
Manchmal gehen die Kooperationen über rein strategische Partnerschaften hinaus: Der französische Energieversorger ENGIE hat 6 Millionen US-Dollar in das kalifornische Unternehmen Advanced Microgrid Solutions (AMS) investiert und adressiert teilautonome Microgrids. Der französische Öl- und Gas-Konzern Total hat zahlreiche Mehrheits- und Minderheitsbeteiligungen in Unternehmen aus dem Sektor erneuerbare Energien und Energiespeicher erworben. Zu den Investitionen zählen Sunpower, Saft, Aquion Energy, STEM, LightSail Energy, EnerVault, Ambri, Offgrid Electric, Powerhive und DP Energy.
„Wir haben mit verschiedenen Unternehmen zusammengearbeitet, den Microgrid-Markt in Hinblick auf Partnerschaften untersucht und beim Abschluss von Kooperationen unterstützt. Gerade für kleinere Akteure sind strategische Partnerschaften ein wichtiges Mittel beim Eintritt in neue Märkte“, sagt Hillig. „Wir arbeiten aktiv daran, unser Netzwerk mit Microgrid-Akteuren aus Wachstumsmärkten anzureichern. Im Augenblick bereiten viele unserer europäischen und amerikanischen Kunden den Eintritt in neue Märkte mit Hilfe von strategischen Partnerschaften vor. Wir helfen Ihnen auch dabei, die neuen Kooperationen mit Leben zu füllen. Oftmals ist gerade der Beginn einer neuen Partnerschaft entscheidend dafür, wie erfolgreich die Zusammenarbeit langfristig sein wird.“

12.10.2016 | Quelle: Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy); Bild: CRONIMET Mining Power Solutions GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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