Sonnenhaus-Institut meldet steigende Nachfrage nach Solar-Heizungen im Geschosswohnungsbau

Das Sonnenhaus-Institut e.V. (Deggendorf) verzeichnet bei Mehrfamilienhäusern einen Trend zu Solar-Heizungen und bei Einfamilienhäusern zu Konzepten mit Photovoltaik für die Wärmeversorgung.

Dies berichtete Christian Kerschl, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts, auf der Jahreshauptversammlung am 25.11.2016 in Straubing.

Solarthermie und Photovoltaik werden immer mehr Standard
Sonnenhäuser mit großen Solarthermie-Anlagen sind nach wie vor der häufigste Bautyp, zeigt die Jahresstatistik. Zusätzliche Photovoltaik-Anlagen zur Eigenversorgung mit Solarstrom entwickeln sich zum Standard. Darüber hinaus steigt die Zahl an Sonnenhäusern, bei denen eine PV-Anlage in Kombination mit einer solarstrom-geregelten Wärmepumpe mindestens die Hälfte des Heizenergiebedarfs erzeugt. Ein solarer Deckungsgrad von mindestens 50 Prozent bei der Energieerzeugung für die Raumheizung und das Warmwasser ist das Kriterium für Sonnenhäuser.

Anteil der Mehrfamilienhäuser mit großen Solar-Heizungen steigt
Die meisten der neu errichteten Sonnenhäuser sind Einfamilienhäuser. Doch der Anteil der Mehrfamilienhäuser mit großen Solar-Heizungen steigt. Das betrifft vor allem Geschosswohnungsbauten mit vier und mehr Wohneinheiten.
Rainer Körner, zweiter Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, schildert an einem Beispiel die Wirtschaftlichkeit des Sonnenhaus-Konzeptes bei größeren Gebäuden: Der Mehrpreis für die solare Energietechnik liege bei etwa 48 Euro je Quadratmeter. Dafür seien die Nebenkosten deutlich niedriger als bei einer Wärmepumpe. Für eine Wohnung mit 3,5 Zimmern und 77 Quadratmeter Wohnfläche errechnete er im Beispielhaus 134 Euro Energiekosten für Heizung und Warmwasser im Jahr. Bei einer Wärmepumpe wären es 458 Euro.
„Sonnenhaus-Heizungen werden als teurer betrachtet als sie sind, gleichzeitig ist das Einsparpotenzial durch die deutlich niedrigen Energiekosten noch viel zu wenig bekannt“, so Körner.

Hohe Förderung für Sonnenhaus-Heizungen
Die Mehrkosten für die Sonnenhaus-Technik könnten durch niedrige Kreditzinsen und die Energieeinsparung wieder erwirtschaftet werden, betonte Körner und wies auf die hohe Förderung für weitgehend solar beheizte Gebäude im Marktanreizprogramm (MAP) hin. „Die Förderung für Sonnenhaus-Heizungen ist so hoch wie nie, aber sie wird noch viel zu wenig genutzt“, so Körner.

Neues Regionalbüro in Chemnitz
Auf der Jahreshauptversammlung wurde außerdem beschlossen, dass in Chemnitz mit Unterstützung der FASA AG ein Regionalbüro des Sonnenhaus-Instituts eröffnet werden soll.

01.12.2016 | Quelle: Sonnenhaus Institut e.V.; Bild: Jenni Energietechnik | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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