DNV-GL-Bericht zur Zuverlässigkeit von PV-Modulen

Die DNV GL hat ihren dritten Jahresbericht zur Zuverlässigkeit von PV-Modulen (PV Module Reliability Scorecard) veröffentlicht.

Obwohl das Wachstum der Photovoltaikbranche in den vergangenen Jahren durch die stark gesunkenen Modulpreise begünstigt wurde, bestehen dennoch weiterhin Bedenken, dass Kostenreduzierungen sich negativ auf die Modulqualität auswirken könnten. Da sich die Projektfinanzierer auf Leistungsprognosen für mehrere Jahrzehnte verlassen müssen, ist es entscheidend, die langfristige Leistung von PV-Modulen zu kennen. Das Product Qualification Program von DNV GL unterzieht PV-Komponenten einer Testreihe, die genau jene
Angaben liefern soll, die Hersteller und Finanzierer von Modulen benötigen. Unternehmen, die an diesem DNV-GL-Programm teilnehmen, werden zur Teilnehme an der Scorecard-Untersuchung eingeladen. Derzeit nehmen rund 70 Prozent der größten PV-Hersteller an dem Programm teil; die meisten von ihnen verwenden in den USA gefertigte Teile.

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Scorecard 2017 zählt lauf DNV GL folgendes:
1. Die Leistung der meisten Module bleibt in den Zuverlässigkeitstests konstant. Im unteren Quartil der Testergebnisse weisen die Systeme jedoch so schwere Leistungseinbrüche auf, dass ihre Finanzierung gefährdet sein könnte.
2. Die Ergebnisse variieren je nach Materialstückliste, Werk und Hersteller. So kann etwa der gleiche Modultyp bei anderer Materialherkunft oder anderem Fertigungsort eine erheblich abweichende Leistung aufweisen.
3. Die Größe des Herstellers ist kein verlässlicher Indikator für die Leistung im Rahmen der Zuverlässigkeitstests. So stellt ein und derselbe Hersteller mitunter Module mit deutlich abweichender Leistung im Hinblick auf die Zuverlässigkeit her.
4. Die Anzahl der Teilnehmer am DNV GL Product Qualification Program und somit an dem Scorecard-Bericht steigt stetig an. So ist die Zahl der an der diesjährigen Score¬card teilnehmenden Hersteller gegenüber der vom Vorjahr sprunghaft um 69 Prozent gestiegen.

„Unser Product Qualification Program und der Scorecard-Bericht tragen dazu bei, mehr Klarheit für die Akteure auf dem Solarmarkt zu schaffen“, so Ditlev Engel, CEO von DNV GL – Energy. „Die Tests helfen den Herstellern, hochwertigere Module zu liefern, und erleichtern es Finanzierern und Entwicklern, fundierte Entscheidungen beim Einkauf von Komponenten zu treffen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Wachstum der Solarbranche zu unterstützen und zu einer globalen nachhaltigen Energiezukunft beizutragen.“

„Während eine 25-jährige Leistungsgarantie in der Branche üblich ist, sind die meisten PV-Module (mit einer bestimmten Materialstückliste) erst seit wenigen Jahren im Einsatz. Aus diesem Grund liegen nur wenige Daten über die langfristige Leistung der Ausrüstung vor“, erklärte der leitende Autor der Studie, Jenya Meydbray, Vice President, Strategy & Business Development, Laboratory Services bei DNV GL.

In der dritten Ausgabe der DNV GL PV Module Reliability Scorecard sind die Ergebnisse von Tests zur Zuverlässigkeit von mehr als 50 kommerziell erhältlichen PV-Modul-Modellen ausgewertet werden. Die Studie deckt fünf Testkategorien ab: Temperaturwechsel, mechanisch-dynamische Belastungen, Feuchtwärme, Luftfeuchte-Frosttests sowie spannungsinduzierte Degradation.

DNV GL plant eine jährliche Aktualisierung der PV Module Reliability Scorecard; die Ausgabe für 2018 soll in der ersten Jahreshälfte online gestellt werden. In dieser Ausgabe werden zusätzliche, im DNV GL Product Qualification Program getestete Module aufgeführt sein. Ein ähnlicher Bericht zu PV-Invertern wird voraussichtlich Ende 2017 erscheinen.

Der Bericht PV Module Reliability Scorecard 2017 steht hier zum kostenlosen Download bereit.

8.6.2017 | Quelle:DNV GL  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH i. Gr.

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