Indirekte CO2-Emissionen von Wind- und Solarkraft

Solarthemen. Ein internationales Wissenschaftlerteam am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat die Treibhausgas-Emissionen von Kraftwerk­en analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass Wind- und Solarenergie zu den Technologien mit der günstigsten indirekten Emissionsbilanz zählen.

„Sowohl fossile als auch alternative Energietechnologien verursachen innerhalb ihres Lebenszyklus indirekte Treibhausgas-Emissionen, zum Beispiel durch die Energie, die für den Bau und Betrieb benötigt werden, oder durch Methanemissionen, die etwa aus der Kohle- und Gasförderung entstehen“, erklärt der Hauptautor Michaja Pehl. Fossile Kraftwerke, deren CO2-Emissionen aufgefangen und gespeichert werden könnten, würden laut der Studie noch immer rund 100 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde produzierter Elektrizität verursachen – zehnmal mehr als die nur rund 10 Gramm CO2-Äquivalente, die bei Wind- und Solarenergie anfallen. „Konventionelle Kohleverstromung kommt derzeit auf rund 1000 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde. Durch CO2-Abscheidung aus Kohlekraftwerken könnten die Emissionen pro kWh zwar um rund 90 Prozent reduziert werden, dennoch würden erhebliche Lebenszyklus-Emissionen bleiben“, sagt Gunnar Luderer, Energiesystemforscher am PIK und Projektleiter. „Um die Erderwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten, ist jedoch eine nahezu koh­lenstofffreie Stromversorgung notwendig. Daher wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Kohleverstromung in Zukunft eine große Rolle spielen wird, auch nicht mit CCS.“ Text: Andreas Witt

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