Berlin plant Bundesratsinitiative für urbane Energiewende

Zwar hat sich in den großen Städten in der Energiewende schon viel getan, jedoch könnte noch deutlich mehr geschehen. Das Land Berlin startet dazu nun eine Bundesratsinitiative. Foto: Berliner Energieagentur
Der Berliner Senat hat wird einen Entschließungsantrag zur Einbeziehung der urbanen Zentren in die Energiewende beim Bundesrat einbringen.

Die für Energie zuständige Senatorin Ramona Pop dazu: „Städte sind in der großen Verantwortung, mehr gegen die Klimakrise zu tun. Mit unserer Bundesratsinitiative wollen wir die Energiewende in den Städten voranbringen. Unser Ziel lautet: Mehr Solaranlagen auf die Dächer, bessere Bedingungen für den Mieterstrom und intelligentere Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung.“
Berlin war 2017 umgerechnet auf die Fläche Spitzenreiter aller Bundesländer beim Ausbau der Photovoltaik. Und es besteht noch weiteres Potenzial.
„Es gibt jedoch zahlreiche gesetzliche Regelungen auf Bundesebene, die einen schnelleren und stärkeren Ausbau von Solaranlagen in der Stadt behindern. Die Bundesratsinitiative soll unnötige Beschränkungen aufheben. So kann eine echte Solarwende in den Städten beginnen“, sagt Pop.
Kernaussagen der Entschließung
Mit der Entschließung sollen die besonderen Belange der urbanen Räume in den Fokus gestellt werden. Die Städte können durch optimalen Einsatz von Solaranlagen auf den Dächern einen großen Teil des innerstädtischen Strombedarfs selbst erzeugen und durch einen intelligenten Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) die erneuerbaren Energien auch in den Wärmesektor bringen.
Mieterstrom- und Quartierskonzepte spielen eine maßgebliche Rolle, weil sie Mieterinnen und Mieter in die Vorteile der Energiewende einbeziehen und einen kostensenkenden Beitrag im Gesamtsystem leisten können. Wir sehen einen dringenden Handlungsbedarf, die bestehende Rechtslage anzupassen, weil sie derzeit für Quartierskonzepte zu einer unsicheren Situation führt: Der Erhalt der Förderung hängt bisher von unklar formulierten Voraussetzungen ab. Wir wollen die unnötige Projektgrößenbeschränkung aufheben. Des Weiteren sollen Mieterstromprojekte auch auf Gewerbeimmobilien zum Einsatz kommen können, um das große Potenzial unserer Wirtschaftsflächen zu erschließen.
Ohne Wärmewende keine Energiewende! Die Berliner Initiative zielt zudem auf eine grundlegende Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Nutzung von Überschussstrom für die Wärmeerzeugung, damit KWK-Anlagenbetreiber eine Flexibilisierung ihrer Anlagen vornehmen und Überschussstrom zum Beispiel durch Power-to-Heat in Wärme umwandeln.
24.08.2018 | Quelle: Land Berlin | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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