Jetzt doch keine Bürgerenergie: Schweizer Anlagestiftung erwirbt Bayerns größten Waldwindpark

© Herbert Grabe / OSTWIND
Bereits nach einem Betriebsjahr wurden die Windparks Reichertshüll und Workerszeller Forst an die in Zürich ansässige IST3 Investmentstiftung veräußert.

Die 16 Anlagen mit insgesamt rund 53 Megawatt installierter Leistung versorgen über 38.000 Haushalte in der Region mit nachhaltig erzeugter Energie.
Zum Spatenstich am 27. Juni 2016 hieß es noch: „Neben den Anforderungen aus Natur- und Artenschutz, denen Ostwind für eine Genehmigung des Windparks gerecht werden musste, sei sein Unternehmen aber darüber hinaus mit der Ambition angetreten, „die Bürgerinnen und Bürger der Region mit ins Boot zu holen und sie an der regionalen Wertschöpfung aus Windkraft zu beteiligen … So habe sich die Standortgemeinde Raitenbuch und dessen Bürgermeister Josef Dengler von Beginn an konsequent für das neue Öko-Kraftwerk in Verbindung mit einer angemessenen Teilhabe der Kommune und der örtlichen Bevölkerung stark gemacht hat. Umso mehr  stehe Ostwind zu der Aussage, sowohl eine gemeindeeigene wie auch eine genossenschaftliche Anlage zu ermöglichen.

Aber offensichtlich kam es anders, in der am 04.09.2018 veröffentlichten Pressemitteilung von Ostwind steht nun:

Nach einem erfolgreichen ersten Betriebsjahr hat die Max Bögl OSTWIND GmbH (MBO) die räumlich zusammenhängenden Windparks Reichertshüll und Workerszeller Forst zwischen Nürnberg und Ingolstadt an die in Zürich ansässige IST3 Investmentstiftung veräußert. Die 16 Anlagen mit insgesamt rund 53 Megawatt installierter Leistung versorgen über 38.000 Haushalte in der Region mit nachhaltig erzeugter Energie.

Der größte Waldwindpark in Bayern wurde von der Regensburger OSTWIND Gruppe seit 2013 entwickelt und 2017 gemeinsam mit der Firmengruppe Max Bögl errichtet. Beide Familienunternehmen stammen aus Bayern und betreiben mit der Max Bögl OSTWIND GmbH (MBO) ein Joint Venture für Windenergieprojekte. Der Verkaufsprozess wurde am 17. August 2018 am Sitz der IST3 Investmentstiftung in Zürich erfolgreich abgeschlossen.

Für die Menschen und die Gemeinden vor Ort in Bayern ändert sich dadurch nichts: Service- und Wartungsarbeiten der beiden Windparks und des ebenso von der IST3 Investmentstiftung erworbenen Umspannwerks werden weiter von lokal und regional ansässigen Unternehmen durchgeführt.

„Wir zeigen damit nicht zum ersten Mal, dass Waldwindparks in Süddeutschland im Einvernehmen mit den umliegenden Gemeinden gebaut und wirtschaftlich betrieben werden können“, erklärt Bernd Kiermeier, Vorstand der OSTWIND AG und gemeinsam mit Michael Bögl Geschäftsführer der Max Bögl OSTWIND GmbH (MBO). „Wir werden unseren Teil der Einnahmen aus dem Verkauf nutzen, um mit OSTWIND auch zukünftig in Windenergieprojekte in Deutschland zu investieren“, so Kiermeier weiter. „Wir glauben an die Zukunft der Windenergie in Deutschland.“ 

Diese Sicht teilt auch Michael Bögl, kaufmännischer Vorstand der Firmengruppe Max Bögl, und ergänzt: „Der Waldwindpark Reichertshüll und Workerszeller Forst zeigt auf beeindruckende Weise, wie die Energiewende erfolgreich und naturverträglich umgesetzt werden kann.“ Dabei sieht er den Kauf durch die Schweizer IST3 Investmentstiftung als Win-Win-Situation: „Mit dem künftigen Engagement des Investors wird der Ausbau der erneuerbaren Energien in Süddeutschland weiter gefördert und das richtige Signal gesetzt.“

Markus Anliker, Geschäftsführer der IST3 Investmentstiftung, und Dr. Stefan Weissenböck, Projektleiter seitens der IST3 Investmentstiftung, zeigen sich hocherfreut über den erfolgreichen Abschluss der Transaktion: „Ein fertig errichteter Windpark dieser Grössenordnung im nahegelegenen Bayern, der noch dazu über langjährige, feste Einspeisetarife und weitgehend fixierte Betriebs- und Erhaltungskosten verfügt, erfüllt unsere langfristigen Investitionsziele und ergänzt unser bestehendes Infrastrukturportfolio in optimaler Weise“, erklärt Dr. Stefan Weissenböck. Markus Anliker ergänzt, dass durch Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien dem in der Schweiz immer stärker werdenden Anspruch nach nachhaltigen Investitionen besonders Rechnung getragen wird. „Unsere Investoren, allesamt schweizerische Vorsorgeeinrichtungen, stehen zu 100 Prozent hinter Investitionen in erneuerbare Energien im Nachbarland Deutschland, in einem unserer wichtigsten ausländischen Märkte.“ 06.09.2018 | Quelle: OSTWIND GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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