Regenerativ-Heizungen: Markt schrumpft weiter

Solarthemen+plus Laut der gestern vorgestellten Jahresbilanz des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) ist der deutsche Markt für Solarthermieanlagen weiter um 8 Prozent auf 573.500 Quadratmeter Kollektorfläche geschrumpft. Die Zahl der verkauften Biomasse-Kessel nahm sogar um 9 Prozent ab.

Lediglich bei den elektrischen Wärmepumpen, die mittlerweile häufig zu den regenerativen Heizungssystemen gezählt werden, konnte der BDH ein Plus von 8 Prozent auf 84.000 Stück verzeichnen. Der Gesamtmarkt der Wärmeerzeuger hat um 3 Prozent auf 732.000 Stück zugelegt, wobei Gasheizungen einen konstant hohen Löwenanteil von 77 Prozent ausmachten. Bei den Wärmepumpen bauten die Luft-Wasser-Anlagen ihren dominierenden Marktanteil weiter auf 72 Prozent aus, während die meist effizienteren Sole-Wasser (19.000 Stk.) und Wasser-Wasser- sowie sonstigen Systeme (zusammen 4500 Stk) gegenüber den billigeren Luftwärmepumpen Marktanteile verloren. Der BDH konstatiert aufgrund seiner Zahlen, dass es auch 2018 keine Initialzündung für die Wärmewende gab. Zumal deshalb, weil das Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausschließlich aus dem weiterhin dynamischen Neubaugeschäft resultiere. „Rund 600.000 Geräte gingen im letzten Jahr in die Bestandssanierung. Bei circa 12 Millionen veralteten Anlagen im Bestand ist die jetzige Modernisierungsquote zu gering. Hier muss die Politik endlich Anreize setzen, um das reichlich vorhandene private Kapital für den Klimaschutz zu mobilisieren“, sagte BDH-Präsident Uwe Glock. Die mageren Zahlen des BDH für die Entwicklung bei regenerativen Heizungssystemen stehen im scheinbaren Kontrast zu den vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) monatlich veröffentlichten Antragszahlen im Marktanreizprogramm für erneuerbare Heizungssysteme. Diese hatten bis Oktober deutlich über den jeweiligen Vorjahreszahlen gelegen und waren erst ab November schlechter ausgefallen. Aufgrund des Anfang 2018 geänderten Verfahrens sind die BAFA-Antragszahlen allerdings aktuell schlecht zu vergleichen. Text: gb Grafik: BDH

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