Solarenergie für Kraftstoffe und Chemie

Grafik: Sunrise
Das europäische Forschungsprojekt "Sunrise" lotet aus, wie künftig Kraftstoffe und Basischemikalien alleine mit Sonnenergie und allgemein verfügbaren Rohstoffen produziert werden können.

Nach Auskunft des beteiligten Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB sei das Ziel von "Sunrise" die Bereitstellung einer Alternative zur fossilen, energieaufwändigen Produktion von Brennstoffen und Chemikalien basierend auf Solarenergie und allgemein verfügbaren Rohstoffen wie Kohlendioxid, Wasser und Stickstoff.

Das Hauptziel sei ein nachhaltiger CO2-Kreislauf, der zu einer Reduktion der CO2-Konzentration in der Atmosphäre sowie einer Stabilisierung dieser Konzentration auf einem klimaverträglichen Niveau führe. Des Weiteren sollen sowohl Flächen- als auch Ressourcennutzung nachhaltig werden, um so eine Kreislaufwirtschaft umzusetzen.

Um diese Vision zu verwirklichen, hatten 20 Europäische Partner aus Hochschulen, Forschungslabors und der Industrie das Projekt "Sunrise – Solarenergie für eine Kreislaufwirtschaft" gegründet. Es wurde kürzlich im EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 als eine von sechs Koordinations- und Unterstützungsmassnahmen (CSA) ausgewählt.

An dem Projekt sind Universitäten aus Leiden, Uppsala, London, Turku, Warschau, Norwegen und Leuven beteiligt,  das Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien (CEA) aus Frankreich, Italiens Nationaler Forschungsrat (CNR), die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), das IMDEA Energy Institute, die Fraunhofer-Gesellschaft, das Forschungszentrum Jülich GmbH, das J. Heyrovský Institute of Physical Chemistry, das Institute of Chemical Research of Catalonia, zwei europäische Gesellschaften (European Energy Research Alliance (EERA), Energy Materials Industrial Research Initiative (EMIRI)) und drei Unternehmen (Siemens AG, Johnson Matthey, Engie).

Koordiniert werde das CSA-Projekt von Huub de Groot, Professor für biophysische organische Chemie an der Universität Leiden den Niederlanden. Er sieht enormes Potenzial für ein europäisches Großforschungsprojekt in diesem Bereich: "In absehbarer Zeit wird ein Portfolio von Sunrise-Technologien klimaneutrale Industrien in intelligenten, lebenswerten Städten antreiben, die weit über die heutigen Vorstellungen hinausgehen. Wir werden eine saisonale Energiespeicherung in einer abfallfreien Gesellschaft ermöglichen und gleichzeitig den CO2-Ausstoss senken."

Wie die Projektpartner weiter mitteilten, unterstützen insgesamt 150 Institutionen weltweit das Vorhaben, darunter akademische Organisationen, Industrieunternehmen, strategische Netzwerke, Fördereinrichtungen, nationale Ministerien und NGOs. Ziel sei eine inklusive, interdisziplinär ausgerichtete Grossforschungsinitiative, bei der nicht nur technologische und wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Fragen sowie Fragen von Städtebau und Raumordnung, Wasser- und Agrarwirtschaft berücksichtigt werden.

Bis zum Ende der Laufzeit des CSA im Frühling 2020 will das Konsortium einen Plan für die Umsetzung der Forschungsinitiative veröffentlichen. Darin enthalten sind kurz- und langfristige Ziele, erforderliche Ressourcen und Kriterien für eine offene, integrative und interdisziplinäre Anstrengung nach den Grundsätzen der verantwortungsvollen Forschung und Innovation.

www.sunriseaction.com
 
11.2.2019 | Quellen: Sunrise, Fraunhofer  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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