DLR: Flüssigsalz macht solarthermische Kraftwerke effizienter

Parabolrinnen-Kraftwerk Andasol in Spanien - Foto: Oliver Ristau
Um die Wirkungsgrade von solarthermischen Kraftwerken zu verbessern, testet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Portugal eine neue Flüssigsalztechnologie.

Das DLR hat seine Forschungsschwerpunkte 2019 vorgestellt. Im Rahmen solarthermischer Kraftwerke nimmt das DLR 2019 eine neuartige Flüssigsalz-Parabolrinnen-Testanlage in Portugal in Betrieb. Wie das Forschungszentrum aus Köln mitteilte, werde die Solarstrahlung bei der neuen Technologie mit gekrümmten Spiegeln auf Absorber-Rohre konzentriert, in denen Flüssigsalz die Wärme speichert, mit der schließlich im Kraftwerk über Wasserdampf Strom erzeugt wird. Das Flüssigsalz sei gegenüber herkömmlichem Thermo-Öl besonders beständig auch bei hohen Temperaturen bis 560 Grad, was den Wirkungsgrad von Solarkraftwerken erhöhe.

Wie es weiter hieß, habe das DLR seine Energieforschung um profunde Kompetenzen zu Fragen des Energiesystems ergänzt. Im Fokus stehen die Herausforderung, trotz wetterabhängiger dezentraler Erzeugung stabile und effiziente Energiesysteme zu gestalten. Zur Unterstützung dieser Forschungen entsteht ein Labor für vernetzte Energiesysteme, mit dem die Verknüpfung verschiedener herkömmlicher und erneuerbarer Energiequellen mit verschiedenen Nutzern für Strom, Wärme und Mobilität zu einem stabilen Energienetz erprobt werden kann.

Wie schon Ende Januar vorgestellt, entwickelt das DLR für die aktuellen Herausforderungen des Kohleausstiegs ein Konzept, mit dem Kohlekraftwerke zu Speicherkraftwerken umgebaut werden können. Der Schlüssel ist dabei ein Wärmespeicher mit Flüssigsalz, in den aus erneuerbaren Energien gewonnener Strom in Form von Wärme zwischengespeichert und ganz nach Bedarf ohne CO2-Emissionen rückverstromt werden kann. Dieser ersetzt den bisherigen Kohlespeicher und Verbrennungsteil. Solche Speicherkraftwerke erhöhen Versorgungssicherheit und Netzstabilität, Arbeitsplätze für Kraftwerkspersonal und Zulieferindustrie vor Ort bleiben erhalten und Komponenten der bestehenden Kohlekraftwerke können weiter genutzt werden. Ein Pilotprojekt für das „Third Life“ von Kohlekraftwerken steht in den Startlöchern.

In diesem Jahr entsteht im Braunkohlerevier Lausitz ein neues DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse mit Standorten in Cottbus und Zittau/Görlitz. Hier sollen künftig Hochtemperatur-Wärmepumpen entwickelt werden, die für die Umwandlung von Strom in Wärme in Großspeichern erforderlich sind und damit eine großtechnische Option zur Strom-Wärme-Kopplung darstellen. Für nicht-elektrifizierbare Industrieprozesse sollen neue Verfahren für geringere Emissionen sorgen.
14.2.2019 | Quelle: DLR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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