Schweizer Photovoltaiktagung fordert 25 mal mehr Solarstrom

Swissolar wünscht sich, dass künftig auch in der Schweiz PV-Großanlagen gefördert werden. Foto: Belectric
Auf der 17. Photovoltaiktagung der Schweiz, die aktuell in Bern läuft, fordert der Schweizer Solarverband Swissolar einen um den Faktor 5 erhöhten jährlichen Ausbau der Photovoltaik auf ein insgesamt 25-faches Gesamtniveau.

Der jährliche Zubau an PV-Anlagen müsse verfünffacht werden von heute 0,3 auf jährlich rund 1,5 Gigawatt. Nur so sei das Ziel eines Ausbaus von heute 2 auf insgesamt 50 Gigawatt PV-Leistung bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Dieser Ausbau sei nötig, um die für den Atomausstieg und die Dekarbonisierung erforderliche Solarstrommenge zu produzieren.
Der Platz für diesen Ausbau sei auf den Schweizer Dächern verfügbar, wie das Bundesamt für Energie (BFE) aufzeige. Das Ziel könne in einer ersten Phase allein mit einem optimierten Einsatz der heute bereits verfügbaren Mittel erreicht werden. Die jetzigen Fördermittel müssten dafür vorerst nicht erhöht, aber neu auch für Großanlagen ohne Eigenverbrauch eingesetzt werden, fordert Swisssolar. Damit die Kosten für Solarstrom weiter sinken, müssten die bürokratischen Hürden fallen, so der Verband.
Heute und morgen läuft in Bern die von Swissolar, dem Bundesamt für Energie und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) organisierte 17. nationale Photovoltaiktagung statt. Sie verzeichnet mit 630 Teilnehmenden einen neuen Rekord.
Die größte Hürde für den schnelleren PV-Ausbau sieht Swissolar in der Schweizer Bürokratie. Heute liefere Photovoltaik zwar den billigsten Strom aller neuen Kraftwerke, allerdings mache die zunehmende Bürokratie beim Bau von Solaranlagen die Kostensenkungen bei den Komponenten grösstenteils wieder wett. Der Aufwand dafür liege heute bei 8 bis 12 Stunden pro Projekt.
Swissolar appelliert deshalb dringend an die Verteilnetzbetreiber, Gemeinden, Pronovo und weitere Instanzen, ihre Abläufe zu vereinfachen und aufeinander abzustimmen.
26.3.2019 | Quelle: Swissolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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