Erneuerbare plus E-Mobilität auf Porto Santo

Foto: Mobility House
Auf der Madeira-Insel Porto Santo wird aktuell daran gearbeitet, die Anteil erneuerbarer Energien deutlich zu erhöhen und dies mit einem möglichst flexiblem System aus Stromspeichern und Elektrofahrzeugen zu kommen.

Bislang tragen erneuerbare Energien (Wind- und Sonnenenergie) einen Anteil von 15 Prozent zur Stromversorgung der Insel bei. Das Pilotsystem ist der Grundstein für den geplanten Ausbau der Energieversorgung auf Porto Santo mit Ökostrom. Es soll den Beweis liefern, dass verschiedene Anforderungen so intelligent miteinander verknüpft werden können, dass der Anteil erneuerbarer Energien erhöht werden kann.

Erprobt wird dies in einem gemeinsamen Projekts des Technologieunternehmens The Mobility House (TMH), des Autoherstellers Groupe Renault sowie des Energieversorgers Empresa de Electricidade da Madeira S.A. Zusammen wollen sie die Madeira-Insel Porto Santo unter dem Titel „Smart Fossil Free Island“ zu einem Leuchtturm der Nachhaltigkeit umgestalten. (siehe auch den Bericht des Solarservers vom 26.9.2018)

Das nächste Ziel ist es, sowohl Stromerzeugung als auch Mobilität auf Porto Santo gänzlich frei von fossilen Brennstoffen zu bekommen – momentan kommt der meiste Strom für die Insel noch von Dieselgeneratoren. Nach und nach soll das Gesamtsystem um weitere Elektrofahrzeuge, weitere Stationärspeicher sowie weitere Solar- und Windkraftanlagen ergänzt werden

Das flexible System, zu dem momentan 22 uni- und bidirektionale Elektroautos von Renault und zwei Batteriespeicher aus Second-Life Renault Fahrzeugbatterien gehören, soll dazu beitagen, diese Erzeugungskapazität optimal zu nutzen und den Grundstein für einen weiteren effizienten Ausbau der erneuerbaren Energien legen.

Die flexible Cloud-Plattform „Marketplace“ harmonisiert im Gesamtsystem Bedarf und Angebot der verschiedenen Erzeuger und Verbraucher vollautomatisch. Besteht ein Überschuss an erneuerbaren Energien, wird dieser Strom an die stationären Speicher sowie die Elektroautos abgegeben. Verdecken Wolken die Photovoltaikanlage und bremst eine Flaute die Erzeugung von Windenergie, geben die stationären Speicher und die bidirektionalen E-Autos ihre Energie wieder ab. Die unidirektionalen Elektroautos laden in diesem Fall nicht. Somit werden derartige Schwankungen wieder ausgeglichen.

Damit die Mobilitätsbedürfnisse der E-Auto-Nutzer jederzeit erfüllt werden, können sie über eine App festlegen, zu welcher Abfahrtszeit wie viel Energie mindestens im Akku des Fahrzeugs vorhanden sein soll. Die gewünschte Mindest-Reichweite des Fahrzeugs steht somit jederzeit zur Verfügung.

Der „Marketplace“ soll auch zeigen, dass die Sektorkopplung zwischen der Energie- und der Mobilitätswelt technisch möglich ist. Auf Porto Santo handelt es sich um das weltweit erste Projekt, in dem die drei Flexibilitätsformen intelligentes Laden, Vehicle-to-Grid und Second-Life Batteriespeicher von einer zentralen Softwareplattform intelligent gesteuert werden. Im Kleinen erproben die drei Projektpartner bereits die Integration von Technologien, welche die Energiewende auch auf dem Kontinent unterstützen können.
24.5.2019 | Quelle: Mobility House  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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